13.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" ist wohl die bedeutendste unter den frühen Erzählungen Friedrich Schillers. Er kannte die Geschichte vom Sonnenwirt von seinem Lehrer Jakob Friedrich Abel, dessen Vater als Vaihinger Amtmann den Sonnenwirt festgenommen hatte. In dieser überraschend aktuellen und modernen Geschichte will Schiller den Sonnenwirt weder heroisieren noch verurteilen, sondern ihn aus Anlage und äußeren Umständen, aus Charakter und Situation erklären. Die HörGut!-CD folgt der Fassung aus den "Kleineren prosaischen Schriften" wortgetreu und ungekürzt. Ergänzt wird die Lesung durch gelesene biografische Notizen, sowie eine computerlesbare und ausdruckbare PDF mit Worterklärungen.
Unsere Rezension Man liest immer mal wieder den Titel dieses Werks von Schiller, aber man hat nicht wirklich den Eindruck, dass er sehr bekannt sei und vor allem dass die Leute mehr als nur den Titel kennen. Auch mir war dieses Stück bisher nur vom Namen her bekannt. Zu Unrecht. „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ ist ein inhaltlich sehr bedeutendes und immer noch topaktuelles Stück. Neben „Nathan der Weiße“ ist diese Erzählung eines der bedeutendsten deutschen Werke zum Thema Toleranz und Verständnis. Zwar beginnt das Stück eher ruhig und man hat als Hörer eine gewisse Distanz zur Person des Sonnenwirts und zur Handlung. Dies ist durchaus beabsichtigt, in einem Vorwort kündigt Schiller genau diese Absicht an. Im weiteren Verlauf beginnt sein Schicksal aber, den Hörer zu packen. Man lauscht dem zwangsläufigen Untergang (hiermit wird nicht viel verraten, denn auch dies kündigt Schiller in seinem Vorwort bereits selbst an) eines Mannes, der zwar ursprünglich durch eigene Fehler auf eine schiefe Bahn gerät, der dann aber gegen seinen Willen von der Gesellschaft und deren Intoleranz immer tiefer und tiefer gerissen wird. Schiller hält uns allen damit einen Spiegel vor, und jeder wird sich darin erkennen. Erstaunlich ist neben der äußerst gelungenen Analyse des Untergangs des Sonnenwirts auch die Sprache. Ein Drama von Schiller, das kann für einen durchschnittlichen Hörer ja nur schwierig zu hören sein, oder? Weit gefehlt. Schiller schrieb dieses Werk so, als würde jemand abends aus seinem Leben erzählen. Er schildert die Vorgänge in einer einfachen, leicht verständlichen Sprache. Überzeugen konnte auch Stephan Schwartz als Sprecher. Der größte Teil der Geschichte wird aus der Ich-Perspektive des scheiternden Verbrechers erzählt. Dadurch wird die Geschichte persönlicher, und dies kann Stephan Schwartz mit einem Tonfall der Sympathie und Mitleid erregt, ohne sich beim Hörer anzubiedern, perfekt umsetzen. Die perfekte Stimme und der perfekte Tonfall zu einer großen Geschichte. Weiterer Glanzpunkt: eine Kurzbiographie von Schiller am Ende des Hörbuchs. Und dazu noch das unschlagbare Preis-/Leistungsverhältnis! Weitere Hörbücher des Autoren An die Freunde
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