04.05.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Als der Pate des jungen Dichters Hildegunst von Mythenmetz stirbt, hinterläßt er seinem Schützling nur wenig mehr als ein Manuskript Dieses aber ist so makellos, daß Mythenmetz sich gezwungen sieht, dem Geheimnis seiner Herkunft nachzugehen. Die Spur führt nach Buchhaim, der Stadt der Träumenden Bücher. Als der Held sie betritt, ist es, als würde er die Tür zu einer gigantischen Buchhandlung aufreißen. Er riecht den Anflug von Säure, der an den Duft von Zitronenbäumen erinnert, das anregende Aroma von altem Leder und das scharfe, intelligente Parfüm von Druckerschwärze. Einmal in den Klauen dieser buchverrückten Stadt, wird Mythenmetz immer tiefer hineingesogen in ihre labyrinthische Welt, in der Lesen noch eine wirkliche Gefahr ist, in der rücksichtslose Bücherjäger nach bibliophilen Schätzen gieren, Buchlinge ihren Schabernack treiben und der mysteriöse Schattenkönig herrscht.
Unsere Rezension Manchem Besucher Zamoniens mag er schon durch seine „Mythenmetz’schen Abschweifungen“ bekannt sein – dies ist die Geschichte, wie der junge Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz sich aufmacht, um das Vermächtnis seines verstorbenen Dichtpaten zu erfüllen und in Buchheim, der Stadt der träumenden Bücher, nach einem geheimnisvollen Autoren zu suchen. Bis er dabei in den Besitz des Blutigen Buches kommt und das Orm erlangt, dreht und wendet sich die Erzählung in erstaunliche und unerwartete Richtungen. Das Buch ist ungekürzt in die Hörfassung übernommen worden, und das ist zum großen Teil eine glückliche Entscheidung, denn sonst wären dem Hörer atemberaubende Szenen vorenthalten worden. Bis die Erzählung dorthin gelangt, muss sich der Hörer allerdings ein wenig gedulden. Während der ersten paar CD’s verläuft die Geschichte eher im Stil der „Mythenmetz’schen Abschweifungen“, streift dieses und jenes Thema, wobei Walter Moers mit sprachgewaltigen Bildern wahrlich nicht spart. Der Hörer kann gar nicht anders, als all diese Anblicke, Geräusche, Gerüche und Gefühle hautnah mitzuerleben. Das Hörerlebnis eines Trompaunenkonzertes zu beschreiben – Walter Moers gelingt es mühelos und auf hervorragende Weise. Richtige Spannung kommt jedoch erst im zweiten Teil des Buches auf. Jetzt nimmt die Erzählung gleich einer Achterbahn Fahrt auf und beschränkt sich nicht mehr nur auf Beschreibungen. Teilweise überstürzen sich die Ereignisse, und man muss einfach den unglaublichen Einfallsreichtum von Moers bewundern. Wenn schließlich der letzte Satz verklungen ist, seufzt der Hörer vor Bedauern. Ganz klar: Als Moers dieses Buch schrieb, war er vom Orm durchdrungen. Hervorragende Arbeit hat auch Dirk Bach geleistet. Wie bei jedem Sprecher ist zwar seine Stimmlage Geschmackssache. Er versteht es allerdings ausgezeichnet, nicht nur den verschiedenen Charakteren, sondern auch Hildegunst in seinen unterschiedlichen Gemütszuständen Sprache zu verleihen. Wenn man sich auf die etwas auschweifenden Beschreibungen am Anfang einlässt, erwarten den Hörer Stunden und Stunden hervorragender Unterhaltung! Unsere Rezension Walter Moers schuf mit der Welt von Zamonien ein ganz besonderes Erzähl-Universum. Dies ist eine Welt voller ungewöhnlicher, urkomischer und dramatischer Geschöpfe. Seine Geschichten berichten dabei jedes Mal über einen anderen Helden, der über ein anderes Erlebnis berichtet. Zwar gibt es immer mal wieder Gattungen oder in Ausnahmefällen Personen, welche man bereits aus anderen Bänden dieser Fantasie-Welt kennt, dennoch bauen die Geschichten nicht aufeinander auf, so dass man die verschiedenen Bände in beliebiger Reihenfolge hören kann. Hören sollte man sie aber alle, denn was Walter Moers erzählt, gehört mit zum besten, was der Fantasy-Markt zu bieten hat. „Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär“ war bereits genial, aber mit „Rumo“ schrieb Moers sein absolutes Meisterwerk. Seit dem erscheinen von „Die Stadt der Träumenden Bücher“ dürfte allerdings für sehr viel Diskussionsstoff gesorgt sein, ob dieser Band nicht noch besser ist als „Rumo“. Was unterscheidet Moers von anderen Fantasy-Autoren? Der Unterschied zu den allermeisten ist einfach die Qualität. In diesem Punkt kann man ihn fast mit einem Autor wie Tolkien in einem Atemzug nennen, nur das Moers Zamonien-Welt eine ganz andere inhaltliche Ausrichtung hat. Moers will unterhalten, und das tut er auf höchstem Niveau. Wer nicht immer wieder schmunzeln oder lachen muss, dem ist nicht mehr zu helfen. Dabei bietet die Geschichte ab etwa einem Drittel auch ungeheuer viel Dramatik. Einzig das Ende ist – naja, sagen wir mal – in etwa auf dem Niveau eines normalen, nicht vom Orm durchflossenen Autors. Gemeinsam mit „Rumo“ ist dieses Hörbuch das beste, was die humorvolle Fantasy-Welt zu bieten hat. Da kann auch ein Terry Pratchett nicht mithalten, vor allem, da Moers jedes Mal um all die witzigen Elementen auch eine wirklich fesselnde Handlung packt. Einen großen Erfolg feiert auch Dirk Bach. Früher einfach nur ein schriller Leser, vermag er mittlerweile auch so viel Emotion in die Figuren hinein zu versetzen, dass er zu einem perfekten Sprecher für Moers Romane geworden ist. Besonders seine verzweifelten Ausrufe, während im irgend etwas wiederfährt, sind Gold wert. Weitere Hörbücher des Autoren Der Fönig
Der Schrecksenmeister Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär (Sonderausgabe) Die Schimauski-Methode Die Stadt der Träumenden Bücher (Sonderausgabe) Ensel und Krete Rumo Wilde Reise durch die Nacht (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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