08.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Daß sich Preußen über den Kopf - sprich Geist - definierte, leuchtet 300 Jahre nach der Gründung des Königreichs Preußen jedem ein. Daß sich aber auch die (charakterliche) Standfestigkeit brandenburgischer Kurfürsten und preußischer Könige in hohem Maße von ihrer Beinstellung ablesen ließ, ist landläufig kaum bekannt. Markgraf Otto der Faule zum Beispiel machte seinem Namen durch schlaffe Kniehaltung und schlotternde Waden alle Ehre. Doch auch unter den preußischen Königen gab es ein paar schlimme Looser. Dem zweiten Friedrich Wilhelm, einem ziemlich liederlichen Monarchen, sah man schon an seinen nachlässig gekreuzten Beinen an, daß er durch Wein, Weib und Gesang das Erbe seines großen Onkels Friedrich II. leichtsinnig durchbringen würde. 1901 wurden die 32 Standbilder brandenburgisch-preußischer Herrscher in der von den Berlinern bald spöttisch „Puppenallee“ genannten Siegesallee aufgestellt - und ein Lehrer des Joachimsthaler Gymnasiums gab seinen Schülern die Aufgabe, die Beinstellung der Herrschenden zu kommentieren. Vier der entstandenen Aufsätze genossen die Ehre, durch Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich mit Randbemerkungen veredelt zu werden. Zu dieser köstlichen Realsatire kann man nur den Kaiser selbst zitieren: „Donnerwetter - kühn!“
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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