03.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Tolja sieht nur einen Ausweg: Suizid. Seine Frau hat ihn zuerst betrogen und dann verlassen, dazu kommt der graue und deprimierende Winter in Kiew. Doch die Sache hat einen Haken: Er ist zu feige und kraftlos, es selbst zu tun. Daher engagiert er per Postfach einen professionellen Killer. Dummer- oder glücklicherweise verpasst dieser das Rendezvous mit seinem Opfer, der gute Tolja bleibt am Leben, trifft die junge Lena und will plötzlich nicht mehr sterben. Doch der von ihm angeheuerte Mörder ist nicht mehr erreichbar. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
Unsere Rezension Ein Mann steht vor dem Scherbenhaufen seiner Ehe. Seine Frau zieht es vor, sich im dunkeln auszuziehen und sicher zu gehen, dass die Tür des Badezimmers abgeschlossen ist, wenn sie badet. Ein Gespräch findet kaum noch statt, und überhaupt verbringt sie die meiste Zeit nun lieber bei ihrem Kollegen als im Einzimmer-Apartment ihres Mannes. Grund genug für den Protagonisten, seinem 30-jährigen Leben ein Ende zu machen, doch wie? Für einen Selbstmord ist er zu feige. Er wünscht sich einen spektakulären Tod, der für die Nachwelt Rätsel hinterlässt. Also beauftragt er einen Killer damit ihn umzubringen. Doch plötzlich – kurz vor dem ausgewählten Termin – ändert sich sein Leben. Er verliebt sich und möchte seinen Entschluss rückgängig machen. Wird es ihm gelingen? Mit diesen Informationen empfahl mir vor einigen Monaten ein Buchhändler dieses Hörbuch. Die wenigen Sätze, die er mir dazu sagte, machten mich neugierig. Was er leider nicht erwähnte ist die Tatsache, dass diese kurze Inhaltsangabe sich nur auf ungefähr ein Drittel des Hörbuches bezieht. Danach scheint sich die Handlung etwas zu verlieren. Wichtig wird vor allem die Frage, ob und wie zwischen "Täter" und "Opfer" eine Annährung stattfindet. Das Hörbuch lebt von einer teilweise sehr direkten Sprache und eindrucksvollen Beschreibungen der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Gelesen wird es von der monotonen Stimme des August Zirner. Zirner passt meiner Meinung nach sehr gut zu diesem Hörbuch, da er der Hauptperson erst ein Gesicht, eine Stimme und ein Gesamtbild gibt. Nur selten gelingt es, Sprecher und Hauptperson in einem Hörbuch zusammen zu bringen. Hier ist es der Fall. Abgerundet wird das Hörbuch durch kurze Klaviereinlagen und russische (wahrscheinlich russische) Lieder am Anfang und Ende jeder CD. Ein eindrucksvoller Gegenwartsroman, der auch ein Spiegel des modernen Großstadtlebens ist. Weitere Hörbücher des Autoren Picknick auf dem Eis
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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