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| 18.04.2024 | |
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Inhaltsangabe des Verlags Eigentlich will Giuletta Battin, 19 Jahre und angehende Balletttänzerin der Berliner Staatsoper, nur herausfinden, was an zeitgenössischer Tangomusik so verstörend ist. Da trifft sie Damián Alsina, den rätselhaften und genialischen Startänzer eines in Berlin gastierenden Tango-Ensembles. Was als leidenschaftliche Liebes-geschichte beginnt, wird für Giulietta bald zum Alptraum. Ohne ersichtlichen Anlass sabotiert Damián auf offener Bühne sein eigenes Stück und ruiniert eine wichtige Aufführung. Und nur wenige Tage später führt er einen absurden Anschlag auf Giuliettas Vater aus und verschwindet. Die einzige Spur, die er Giuletta hinterlässt, ist sein rätselhafter Tanzstil. Und sie, die ihm Hals über Kopf nach Buenos Aires folgt, gerät Schritt für Schritt in ein Labyrinth, das sie zurückführt zu den Tragödien dieser Stadt, vor allem in die Zeiten der Diktatur und Ermordung tausender Argentinier.
Unsere Rezension  Wolfram Fleischhauer hat mit "Drei Minuten mit der Wirklichkeit" eine ganz besondere Geschichte geschrieben. Er verwebt eine Liebesgeschichte mit einer Kriminalgeschichte vor einem politischen Hintergrund. Doch was das ganz besondere ausmacht ist der Tango Argentino. Er bildet das Umfeld der Handlung, seine Seele bildet den das Herz der Geschichte. Es ist eine Geschichte der Leidenschaft, und zwar passend zum Tango keine stürmische Leidenschaft, sondern eine melancholische. Ist dieser Teil der Geschichte schon in Deutschland überzeugend, so sei bereits verraten, dass die Geschichte zu etwas ganz besonderem wird, wenn sie nach Argentinien übersiedelt. Noch selten habe ich mich so vor Ort gefühlt wie in "Drei Minuten mit der Wirklichkeit", so überzeugend ist die Atmosphäre die in Worten gezeichnet wird. Dazu kommt anfangs noch Tango-Musik, welche die Stimmung unglaublich stark aufgreift. Besonders die Hauptmelodie hat mich gepackt, ich bekomme sie seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf, so kraftvoll ist sie. Allerdings muss man auch erwähnen, dass diese ungeheuere dichte Atmosphäre verliert, wenn der Autor zu stark die anderen Aspekte der Geschichte aufgreift, die politischen und detektivischen Fäden. Er fällt zu stark aus dem wunderschönen Stimmungs-Gemälde welches er selbst gezeichnet hat, so dass eine Handlung die in anderen Geschichten selbst auch erstklassig wirkt, hier ein wenig blass wirkt. Dennoch kann man das Hörbuch von der Handlung her nur empfehlen, zumal man so nebenbei auch viel wichtiges über die politische Situation Argentiniens während der Militärdiktatur erfährt. Leider gibt es aber noch einen deutlichen Kritikpunkt: mehr Tango-Musik! Dieses Hörbuch ist ein perfektes Beispiel dafür, dass ein Hörbuch mehr sein kann als nur die gelesene Buchvorlage, denn ein Buch kann die Stimmung nicht mittels Musik beeinflussen. Doch im Hörbuch war ich an der einen oder anderen Stelle ein wenig enttäuscht, immer nur vorgetragen zu bekommen wie die Musik klingt, aber sie nicht zu hören! Ok, mir ist dies als begeisterter Tänzer vielleicht ein wenig wichtiger als anderen Hörern, aber ich war ein wenig enttäuscht, dass ab der zweiten CD kaum noch Musik kam. Doch trotz der Kritik: ein Meisterwerk. Eines, dass noch besser hätte sein können, es bleibt aber dennoch ein ganz besonderes Stück. Weitere Hörbücher des Autoren  Das Buch, in dem die Welt verschwand
Der gestohlene Abend
Drei Minuten mit der Wirklichkeit (Taschenhörbuch)
Schule der Lügen
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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