28.03.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Eine Hörspielproduktion, die den üblichen Rahmen sprengt: Grünbein und Haage im Duett. Der Dichter und Sammler Durs Grünbein und die Komponistin und Spurensucherin Ulrike Haage - diese Bezeichnungen beschreiben exakt die Arbeit der beiden: Sammeln von Texten, Suche nach den in ihnen verborgenen Klängen und Verdichten von Text und Ton zu einem vielschichtigen Hörgenuss. Grünbein und Haage verführen den Hörer augenzwinkernd zu einer Reise, die im Uterus beginnt und auf dem Friedhof endet. Mit Meret Becker, Frank Glaubrecht, Phil Minton, Hideki Ikegami, Judith Engel und Hanns Zischler Texte: Durs Grünbein Komposition, Konzept und Regie: Ulrike Haage
Unsere Rezension Diese sehr anspruchsvolle Text-Collage überzeugte von der ersten Sekunde an. Die Texte stehen nicht alleine im Raum, sondern werden zusammen mit Musik und Geräuschen dargeboten, wobei die Musik sehr überwiegt im Vergleich zu Geräuschen. Diese Musik ist sehr gut produziert und arrangiert, und trägt sehr zum positiven Eindruck dieses Hörbuchs bei. Die Stilrichtung schwankt zwischen melodiös und experimentierfreudig, aber es klingt durch die Bank weg alles sehr gut und sehr qualitätsvoll. Es wurde bei der Produktion des Hörbuches spürbar sehr viel Wert auf die Musik gelegt. Die Texte sind stellenweise sehr interessant, aber wie bei einer solchen Produktion nicht anders zu erwarten ist kein festes Niveau vorhanden, welches eingehalten wird, sondern alles schwankt und entwickelt sich einmal in die eine Richtung, einmal in die andere. Auffällig ist, dass manche oder viele Stellen erstaunlich verständlich sind. Solche Gedanken-Collagen sind häufig sehr symbolschwanger, schwer verständlich und sehr anspruchsvoll (ob man dies nun gut findet oder nicht). Dies trifft auf dieses Hörbuch nur bedingt zu, es ist nicht alles überzogen kodiert, man kann vieles vordergründig verstehen, hat aber auch die Möglichkeit, nach einigem Nachdenken tiefer in den Stoff einzudringen. Negativ auffallend ist die Abmischung von gesprochenem Text und der Musik, denn diese ist stellenweise so laut, dass man sich auf den Text konzentrieren muss. Positiv ist der Anspruch, den es an den Hörer stellt. Beziehungsweise gerade nicht. Denn es klingt einfach gut, und fordert den Hörer nicht so sehr wie viele andere Produktionen dieser Art, so dass man es nur allen empfehlen kann, die sich für Denkanstöße, experimentelle Stücke und Text-Collagen interessieren, besonders allen, die sich als Neuling für dieses Gebiet interessieren. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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