28.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Die Chronik eines zufälligen Mordes. Die Sonne sei Schuld gewesen, er habe den Araber am Strand nicht erschießen wollen. Mit dieser Erklärung erntet der Büroangestellte Meursault vor Gericht nur Unverständnis. Der Staatsanwalt klagt ihn der Unmenschlichkeit an. Erst angesichts des Todesurteils denkt Meursault über sein Leben nach, dem Priester schleudert er seine Wut über »dieses ganze absurde Leben« entgegen. In einer Sprache von kristallener Härte und Klarheit wird die Geschichte eines jungen Manns erzählt, der unter der unerbittlichen Sonne Algiers bar aller Bindung ohne Liebe und Teilnahme gleichgültig dahinlebt, bis ihn ein lächerlicher Zufall zum Mörder macht.
Unsere Rezension Eine Sache zeichnet die Romane von Albert Camus immer wieder aus: seine sprachliche, aber nicht inhaltliche Einfachheit. Selten schreibt ein Literatur-Nobelpreis-Träger mit solch einer unkomplizierten Sprache, so dass man sich voll auf den Inhalt konzentrieren kann. Die Geschichte beginnt zunächst ohne jegliche Höhepunkte, ohne Spannungsbogen, und es ist nur der mitreißenden Einfachheit zu verdanken, dass ich nicht genervt war. Erst im weiteren Laufe des Stückes ergibt sich, wozu der Beginn der Geschichte überhaupt erzählt wird. Erst rückblickend kann man den Beginn erst richtig verstehen. Man sieht bereits, anspruchslos ist die Geschichte überhaupt nicht. Dafür aber um so interessanter, begreift man erst einmal den kompletten Handlungsbogen. Das besondere an Camus Stück: es passt sich dem Hörer an. Wer ohne großes Nachdenken einfach einer Geschichte lauschen will, kann sie oberflächlich anhören, und wird eine interessante Geschichte finden. Wer tiefer eindringen will, wird viele Denkanstöße finden. Doch um was für eine Art von Geschichte handelt es sich überhaupt? Es ist kein Krimi, auch wenn die Inhaltsangabe das vielleicht suggeriert. Es ist die Studie eines äußerst interessanten und eigenartigen, aber auch sehr sympathischen Mannes. Genau diese Sympathie sorgt aber für eine sehr warme und freundliche Stimmung, trotz des kriminellen Hintergrundes. Ulrich Matthes liest die Geschichte ohne große emotionale Höhepunkte, aber somit perfekt passend zu der an allem recht uninteressierten Hauptfigur. Die Lesung ist perfekt, wie man es von ihm gewohnt ist. Einziger Schwachpunkt sind die langen Abstände zwischen zwei Tracks. Man sitzt jedes mal wieder genervt da und fragt sich, wann es wieder weiter geht. Vielleicht ist auch das doch etwas abrupte Ende als kleiner Schwachpunkt zu erwähnen. Aber mehr findet man wirklich nicht mehr. Weitere Hörbücher des Autoren Der erste Mensch
Der Fall Die Pest (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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