08.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Satirisch und ironisch, gleichwohl mit vollem Ernst, lässt Horst-Eberhard Richter die Meisterdenker Konfuzius, Platon, Buddha, Augustinus, Descartes, Marx, Freud und Einstein ein himmlisches Wortgefecht führen. So streiten sie, ob der globalisierte Ultrakapitalismus in weltweitem Chaos enden, ob die technologische Revolution eine schönere neue Welt bescheren oder ob ein gründlicher Sinneswandel die Menschen zur Gesundung ihrer Verhältnisse führen wird.
Unsere Rezension "Als Einstein nicht mehr weiter wusste" folgt einem genialen Konzept. Statt über die berühmtesten Philosophen zu reden, sprechen diese miteinander. Viele werden jetzt sagen, Einstein, Freud und einige andere sind doch gar keine Philosophen. Stimmt nur bedingt, denn nimmt man zum Beispiel Einstein, so hat dieser nicht nur Formeln gesucht, sondern gerade im fortgeschrittenen Alter auch immer mehr den Sinn des ganzen. Durch die persönlichen Dialoge werden die Themen sehr lebendig präsentiert, und das Stück wird viel, viel interessanter als die gewöhnlichen philosophischen Hörbücher. Durch die Dialoge wird die Aufmerksamkeit bei jedem Sprecherwechsel neu erregt, man neigt nicht zum gedanklichen Abschweifen. Doch leider, leider hinkt die Umsetzung dem Konzept deutlich hinterher. Die Sprecher sind ausgezeichnet, aber die Abmischung mangelhaft. Sitzt ein Sprecher im Hörspiel räumlich rechts, hört man ihn auch nur auf dem rechten Kopfhörer. Dieses irritiert aber sehr, denn man denkt ständig, der andere sei kaputt. Außerdem wird jeder der Figuren Raum eingeräumt, seine Thesen darzustellen. Auf die Figur selbst wird aber nicht weiter eingegangen. Es gab aber einige Rollen, über die ich nicht so sonderlich viel wusste. Klar, die Namen hat man mal gehört, aber wer kennt schon das Leben von Augustinus? Mehr Hintergrund-Infos wären also sehr interessant gewesen. Das gute Konzept wurde nicht konsequent durchgehalten, denn wenn die Thesen einer Figur behandelt werden, versiegt die lebhafte Diskussion ein wenig, und genau davon lebt das Stück immerhin. Letzter Punkt der Kritik: ich habe mich bis zum Ende nicht so sehr an die Stimmen gewöhnt, dass ich anhand von dieser hätte entscheiden können, wer gerade spricht. Lag vielleicht daran, dass ich das Hörbuch in vielen einzelnen Etappen gehört habe, aber das werden wohl viele. Hier müsste man sich also überlegen, wie man die gerade sprechende Figur transparenter machen kann. Das war nun viel Kritik auf einmal. Und dennoch blieb bei mir ein positiver Eindruck, denn die Idee hinter dem Hörbuch begeistert. Wäre der eine oder andere Punkt besser gelöst, dann wäre dieses Hörbuch für mich ein absoluter Stern am Himmel, aber auch so bleibt es gut und dürfte viele Hörer interessieren. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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