echtHoerbuch Logo
28.03.2024
Hörbuch-Suche:
Hörbücher
   Startseite
 News
 Neue Hörbücher
 Genre
 Autoren
 Titel
 Verlage
 Serien & Reihen
 Sprachen
 Altersempfehlung
 Preis
  Empfehlungen
   Fantasy
 Senioren/Altern
 Weihnachten
 Kinder
 Krimi/Thriller
 Literatur
  Service
   Pressemeldungen
 Links
  Über uns
   Impressum
 Datenschutz


Spar-Tipps
Werbung
 

 Hörbücher
Hören statt langweilen!


Hörbuch ISBN 3784450245
Inhaltsangabe des Verlags

Berlin, Silvester 1899: Großmutter, Mutter und Enkelin Jenny erleben auf dem Balkon ihres Wohnhauses am Kurfürstendamm inmitten von Feuerwerksfontänen und beim Glockenläuten der Gedächtniskirche die ersten Minuten des neuen Jahrhunderts. So beginnt Barbara Noacks Roman, der auf wahren Begebenheiten basiert und die Geschichte dieser drei Frauen von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts erzählt. Am 28. September 1999 wurde Barbara Noack 75 Jahre alt und zu ihrem Geburtstag erscheint ihr langerwarteter großer Roman über drei starke Frauen. Die Geschichte von Jenny, die versucht, sich vom überstarken Einfluss ihrer Mutter freizumachen, im Berlin der goldenen zwanziger Jahre ihrer großen Liebe begegnet, der eigenen Familiengeschichte aber nicht entkommt. Love-Story, spannende Familiensaga und grandiose Epochenschilderung in einem.

Titel

Jennys Geschichte

 
AutorBarbara Noack
ArtLesung
SprecherHannelore Hoger
VerlagLangen Müller Herbig
Veröffentlichung 2000
Kassetten4
ISBN9783784450247  (früher 3784450245)
Preis MC
24,90 € (unverbindliche Preisempfehlung)
MC Kauf
bestellen (Für Käufe, die über diese Links getätigt werden, erhalten wir möglicherweise eine Provision.)
Dauer280 min
 


Unsere Rezension  

1920 kommt die 28jährige, wohlbehütete Jenny von Hamburg nach Berlin, um dort Gesangsstunden zu nehmen. Damit stellt sie sich zum ersten Mal auf die eigenen Füße, tritt aus dem Schatten ihrer übermächtigen Mutter heraus und beginnt ihr eigenes turbulentes Leben. Vor allem Björn Jonasson, der sich nach den Schrecken des ersten Weltkriegs ins volle Leben stürzt, hat es ihr angetan. Allerdings ist der freche, weltgewandte Mann gar nicht nach dem Geschmack ihrer Mutter, die ihr Kind noch immer nicht von ihrer Seite lassen will ...

Barbara Noack, Jahrgang 1924, hat bereits in den 50er Jahren mit ihrem von Helmut Käutner verfilmten Debüt "Die Zürcher Verlobung" für Aufsehen gesorgt. In den nachfolgenden Jahren wurde sie mit ihren heiteren und dennoch gesellschaftskritischen Romanen international bekannt. In den 70ern lieferte sie die literarischen Vorlagen zu den beliebten Serien "Drei sind einer zuviel" und "Der Bastian".

"Jennys Geschichte" ist insofern etwas ungewöhnlich, weil die Autorin sehr oft Erzählstil und Perspektive ändert - Dialogen folgen Tagebucheinträge, Briefe, einige historische Anmerkungen und dann doch wieder längere Erzählpassagen. Außerdem geht sie so weit und greift sich nicht nur eine kurze Passage aus Jennys Leben heraus, sondern verfolgt sie über einen längeren Zeitraum, angefangen am Silvesterabend 1899, über ihre Anfänge in Berlin, dann die Zeit der Inflation bis weit über Hitlers Machtergreifung hinaus (das Ende von Jennys Geschichte wird natürlich an dieser Stelle verschwiegen). Zusätzlich beleuchtet sie zwangsläufig nicht nur Jennys Leben, sondern auch das ihrer Mutter, da die beiden praktisch unzertrennlich sind. Ein gewaltiger erzählerischer Kraftakt; da verzeiht man auch gerne, dass die eine oder andere Passage fast verwerflich kurz gekommen ist oder für die damalige Zeit wichtige historische Ereignisse nur in einzelnen Nebensätzen abgefertigt werden. Genauso kann man auch noch vernachlässigen, dass viele Beweggründe und Hintergedanken der einzelnen Personen offen vom allwissenden Erzähler auf den Präsentierteller gelegt werden. Dafür kann man in "Jennys Geschichte" gute Recherchearbeit genießen, die locker in den Roman eingeflossen ist, ohne ihn zu stark zu dominieren.

Hannelore Hoger liest eine deutlich abgespeckte Version dieses Romans, in der glücklicherweise so geschickt gekürzt wurde, dass man die Einschnitte nicht bemerkt. Trotzdem scheint er nicht genug gekürzt worden zu sein, denn Hoger geht den Roman in einem Tempo an, als würde die Zeit ungemein drängen. Fast die Hälfte der Laufzeit kümmert sie sich nur unwesentlich um Satzzeichen und Absätze; auch viele Dialoge bleiben auf der Strecke, denn die sprechenden Figuren werden weder durch besondere Sprechweisen noch durch klare Pausen voneinander getrennt. Man rast geradezu durch Jennys Leben zu Beginn der 20er Jahre. Erst etwa in der Mitte der Lesung nimmt Hoger spürbar das Tempo raus, liest ruhiger und trifft endlich auch den nüchternen Ton des Romans.

Eine gute Geschichte, die etwas gewöhnungsbedürftig erzählt wird, dazu noch eine Sprecherin, die in der ersten Halbzeit das Hörbuch zu einem anstrengenden Erlebnis macht und erst in der Mitte zu ihrer Form findet - leider zu wenig, um über den Durchschnitt hinauszukommen.

Unsere Rezension  

Dieses Hörbuch erzählt die Lebensgeschichte einer Frau, die 1892 in Hamburg geboren wurde und ihr Leben bis in die fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts größtenteils in Berlin verbringt. Es beginnt verheißungsvoll: Jenny erlebt den Jahrhundertwechsel als Kind in Berlin, doch scheint mir dieser verheißungsvolle Anfang für dieses kleine Buch einfach etwas zu groß geraten zu sein. Ein so wichtiges historisches Ereignis wie der erste Weltkrieg spielt in diesem Hörbuch praktisch keine Rolle. Selbst wenn darauf Wert gelegt wurde, die Ereignisse nicht zu sehr zu betonen, so muss es sich doch auf das Leben während dieser Zeit ausgewirkt haben.
Ich vermute aber, dass vor allem Kürzungen im Hörbuch zu diesem Umstand führen. Nach der Silvesternacht springt die Handlung dann auch gleich in die zwanziger Jahre, Als Jenny nach Berlin zieht, um dort Gesang zu studieren.
Hauptthema bleibt für den Rest des Hörbuches ein Konflikt, der dadurch entsteht, dass sich Jenny und ihre Mutter nicht von einander lösen können. Daher gelingt es Jenny nie ganz, ihr Leben selbstständig zu meistern, auch wenn ihre Ehe zu dem forschen Juristen Björn ihr ein wenig die Augen öffnet.

Schwierig ist in diesem Hörbuch auch von Zeit zu Zeit das Lesetempo. So werden oft bei Absätzen kaum merkliche Pausen gesetzt. Dies könnte allerdings auch beim Schneiden passiert sein.
Auch wenn das Hörbuch einige offene Fragen zurück lässt, so lässt es sich doch gut anhören, und es ist spannend, Jennys Leben weiter zu verfolgen, zumal die Erzählform ab und zu durch Briefe noch aufgelockert wird. Von einigen Fehlern abgesehen ist es ein unterhaltsames, aber kein besonders anspruchsvolles Hörbuch.

Weitere Hörbücher des Autoren
 Auf einmal sind sie keine Kinder mehr
 Eines Knaben Phantasie hat meistens schwarze Knie
 Flöhe hüten ist leichter



(© echthoerbuch.de 26.04.2019)
 


Diese Website benutzt Cookies. Wenn Sie die Website weiter nutzen, gehen wir von Ihrem Einverständnis aus. This website is using cookies. If you are using this website, we assume your agreement. Datenschutzerklärung