23.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Jacques Berndorf liest die Geschichte von dem jungen Otto Krause, der seine große Liebe findet. Aber schafft er es auch, sie zu halten? Der Musiker Christian Willisohn (Gesang, Piano) hat zu dieser Story eigene Stücke komponiert, die er auf der CD selbst darbietet. Es handelt sich um ein echtes Bluesmärchen, zwei ›Reibeisenstimmen‹ treffen aufeinander: Jacques Berndorf mit seiner unverwechselbaren tiefen und sonoren Sprache, Christian Willisohn mit seinem dunklen Bluesgesang, der direkt aus New Orleans zu kommen scheint. Text und Musik gehen zu Anfang und Ende der einzelnen Tracks ineinander über, dann steht jeder Teil für sich. Die einzelnen Bluesstücke ergänzen in wunderbarer Weise die mal witzigen, mal traurigen Episoden der Geschichte um Otto Krause. Ein Märchen im klassischen Sinne, an dessen Ende ein Happy End steht, das den Hörer mit der Welt versöhnt. Ebenso der Blues, der Gefühle der Verzweiflung und der Aussichtslosigkeit genauso zum Ausdruck bringen kann wie ehrliche Glücksmomente.
Unsere Rezension Eine ungewöhnliche Mischung von Hörbuch und Musik. Jacques Berndorf erzählt den Lebens- und Leidensweg einer Figur, die einzelnen Stationen seines Lebens werden aber immer wieder durch Blues-Musik aufgelockert. So kann man "Otto Krause hat den Blues" zur Hälfte als Hörbuch, zur Hälfte als Musik-CD betrachten. Die Geschichte des Otto Krause ist sehr Abwechslungsreich und interessant, sie wird aber sehr gelassen erzählt, sehr ruhig, so dass man sich entspannt zurück lehnen und lauschen kann. Daher bildet die Geschichte eine perfekte Symbiose mit der ebenfalls sehr entspannenden und über weite Strecken sehr ruhigen Musik. Die Produktion besticht also nicht durch eine fesselnde Geschichte, die einen nicht mehr los lässt, sondern viel mehr durch ihre ruhige und entspannende Atmosphäre. Die Musik besteht aus Blues-Balladen. Diese sind sehr, sehr schön, erinnern von der Melodie und auch ein wenig von der Stimme an Eric Claptons ruhige Stücke (zum Beispiel "Tears in Heaven"). Der Gesang wird von Klavier-Musik begleitet, welches auch zu der ruhigen und getragenen Atmosphäre der Stücke beiträgt. Ein überraschendes Konzept, welches zwar nicht ganz neu ist (siehe zum Beispiel "Schlagschatten" von Paul Auster), welches aber noch selten sehr erfolgreich umgesetzt wurde. Den beiden Künstlern Jacques Berndorf und Christian Willisohn kann man aber zu solch einer Umsetzung gratulieren. Sicher, die CD wird nicht jedem gefallen, aber das war auch nicht das Ziel. Schließlich kann zum Beispiel ein Krimi noch so perfekt sein, er wird auch nicht jedem gefallen, zum Beispiel nicht denen, die gar keine Krimis mögen. Wer aber zum Zielpublikum dieses Stücks gehört, wer sich mal wieder einfach zurück lehnen und genießen möchte, wer keine Handlung haben möchte, der man ständig voller Konzentration folgen muss, wer es sich einfach mal gut gehen lassen möchte, dem kann man "Otto Krause hat den Blues" nur empfehlen. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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