13.05.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Pietro Brnwa ist clever, skrupellos und war bis zu seinem Ausstieg ein Mafiakiller. Er ist der letzte Mensch, den man als behandelnden Arzt im Krankenhaus treffen möchte. Dr. Peter Brown ist Arzt im Praktikum. Er hat Talent, eine höllenmäßige Nachtschicht in Manhattans berüchtigtstem Krankenhaus und eine Vergangenheit, die er lieber geheim hält. Bis einer der alten Mafiabosse eingeliefert wird, der einen komischen Gedanken hat: Dass Peter Brown und Pietro Brnwa möglicherweise ein- und dieselbe Person sind... Christoph Maria Herbst liest so zynisch und komisch, als hätte Tarantino bei Dr. House Regie geführt.
Unsere Rezension Ein scheinbar normaler Arbeitstag beginnt: Dr. Peter Brown ist frühmorgens auf dem Weg ins Krankenhaus, aber dieser Morgen ist keineswegs wie alle anderen. Zunächst wird er auf dem Weg zur Arbeit überfallen, kann den Täter aber ohne größere Probleme überwältigen. Und dann taucht im Krankenhaus plötzlich ein Patient auf, dessen Gesicht ihm nur allzu bekannt vorkommt, und er "dem Gesicht" leider auch. Dieser Tag wird Dr. Browns Leben verändern, und der Autor Josh Bazell lässt den Hörer auf höchst amüsante Weise daran teilhaben. Dr. Peter Brown ist ein ziemlich cooler Typ mit viel Tiefgang, was jedem Beobachter recht schnell klar wird. Josh Bazell hat den Roman nämlich so aufgebaut, dass nach jedem Kapitel ein Zeitsprung stattfindet. In abwechselnder chronologischer Reihenfolge erfährt der Hörer alles über Peters Lebensgeschichte und den aberwitzigen Tag im Krankenhaus. Erzählt wird aus Peters Sicht, in Ich-Perspektive. Während man Peter mehr und mehr kennenlernt, merkt man, dass sein Leben keineswegs leicht verlaufen ist. So arbeitet er z.B. die Vergangenheit seiner jüdischen Großeltern auf, indem er nach Ausschwitz in Polen reist. Solche Momente stimmen nachdenklich und rufen Verständnis für Peters Handlungsweisen hervor. Da aber direkt im nächsten Kapitel die skurrilen Erlebnisse im Krankenhaus fortgesetzt werden, liegt dem Hörer sehr schnell wieder ein Lächeln auf den Lippen. Das macht dieses Buch so besonders: Es hat einen durchaus ernsthaften Hintergrund, ist aber derart humorvoll verpackt, dass es die Stimmung hebt und nicht senkt. Peter ist durch seine Lebensumstände, umgangssprachlich formuliert "eine echt coole Socke" geworden, einerseits skrupellos, wenn es sein muss, andererseits immer noch mit dem Herzen am rechten Fleck. Und warum der Titel "Schneller als der Tod" gewählt wurde, wird auch bald klar: Dr. Peter Brown ist schneller als der Tod, im wahrsten Sinne des Wortes. Wer ihn aufs Kreuz legen möchte, muss noch um einiges früher aufstehen als der chancenlose Gangster an diesem Morgen. Christoph Maria Herbst als Sprecher zu wählen, war, wie dem Topf den passenden Deckel aufzusetzen. Der locker-flockige Sprachstil von Josh Bazell passt hervorragend zum Talent von Christoph Maria Herbst, die bissigen Spitzen an genau den richtigen Stellen zu betonen. Und er schafft es ebenso gekonnt, die traurigen Momente zwar ans Herz gehen zu lassen, aber die gute Stimmung dabei nicht abzutöten: Das Buch soll in erster Linie für gute Laune sorgen, und genau das tut es auch. Josh Bazell und Ch. M. Herbst sind ein Team, von dem wir hoffentlich noch öfter hören werden. Sehr zu empfehlen! (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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