13.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Ein verträumtes südfranzösisches Dorf inmitten duftender Weinberge. Der junge Pierre Morin entdeckt eines Nachts etwas ganz Besonderes... Ein unerklärliches Leuchten liegt im Blick dieses "Sonderlings", als die Dorfbewohner ihn endlich, nach zwei Tagen verzweifelten Suchens, auf dem verlassenen Weinberg finden. Am liebsten hatte Pierre bisher am Fuß der alten Eiche dem wundersamen Konzert der Natur gelauscht. Nun aber träumte er nur noch davon, zu jenem Weinberg zurückzukehren. Liegt dort ein Schatz verborgen? Pierre gibt sein Geheimnis nicht preis, doch das ganze Dorf, getrieben von Neid und Mißgunst, versucht seinem spektakulären Rätsel auf den Grund zu gehen...
Unsere Rezension Um die Vielfalt dieses Hörbuches zu beschreiben, möchte ich zunächst auf den Inhalt eingehen. Vom Titel her könnte man meinen, dass es sich um einen Krimi handelt, und teilweise trifft dies auch zu. Allerdings geht es doch mehr darum zu erklären, zu was Menschen aus Habgier fähig sind. Pierre Morin, Sohn einer zugezogenen Witwe, ist ein sonderbarer junger Mann. Er zieht die Natur dem Menschen vor und lebt sein eigenes, zurückgezogenes Leben. Begleitet wird er oft von der "Stummen", einem jungen Mädchen aus dem Dorf, das sich nach einem traumatischen Erlebnis geschworen hat, nie wieder zu sprechen. Seiner Angebeteten Pauline, der Tochter des Kaffeehausbesitzers, macht er heimlich Geschenke, die er von Wanderungen durch die Natur mitgebracht hat. Sie jedoch interessiert sich nicht für ihn. Sie liebt einen anderen. Unverhofft zu Geld gekommen, wird Pierre plötzlich vom ganzen Dorf hofiert, womit er gar nichts anfangen kann, er liebt einfach nur einen besonderen Platz eines verlassenen Weinberges. Dort möchte er sein Leben verbringen, alles andere ist ihm nicht so wichtig, selbst Pauline nicht. Doch selbst diese erhört ihn, da er nun eine gute Partie geworden ist. Liegt auf dem alten Weinberg ein verborgener Schatz? So langsam beginnen alle, ihm seinen angeblich verborgenen Schatz zu neiden. Es ist herrlich bissig dargestellt, wie die Gier immer größer wird. Pierre versucht nur, sein eigenes Leben zu leben, doch "anders sein" weckt Misstrauen. Frédéric Lenoir beschreibt in seinem Buch die menschliche Natur absolut treffend. Man denkt über die oft traurigen Geschehnisse nach, muss jedoch über die Einfalt der Dorfbewohner und ihr allzu offensichtliches Handeln schmunzeln. Andererseits ist leider viel Wahres an den beschriebenen Charakteren, was einen traurig macht, insbesondere die daraus resultierenden Folgen. Sehr schön dargestellt ist seine Beziehung zu der "Stummen", die ihn nach dem Tod seiner Mutter als einzige zu verstehen scheint. Ebenso "anders" wie er verstehen sie sich auch ohne Worte. Friedrich Schoenfelder versteht es, die einzelnen Charaktere hervorzuheben und den Zuhörer die jeweilige Stimmung fühlen zu lassen. Ein Hörbuch, das nachdenklich stimmt, zum Lachen bringt und sehr spannend dargestellt ist. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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