28.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags „Schöne Verhältnisse“ ist das mit spitzer Feder gezeichnete Porträt der englischen Oberschichtsfamilie Melrose, die sich in Südfrankreich zur Sommerfrische aufhält: Vater David ertränkt morgens Ameisen mit dem Gartenschlauch, Mutter Eleanor nimmt eine Flasche Cognac und Tabletten zum Frühstück. Business as usual – und doch wird dieser Tag das Leben des fünfjährigen Sohns Patrick für immer überschatten. Matthias Schweighöfer beherrscht spielend die stilistische Bandbreite dieses Romans – von rabenschwarzem Humor bis zu stiller Verzweiflung. Die moralische Verrohung einer Familie, sorgfältig getarnt unter dem Deckmantel gepflegter englischer Lebensart, erzählt er mit Stil und großem Mitgefühl. Als ob er das Drama selbst durchleben würde.
Unsere Rezension zu "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" Hakan Nesser war bisher bekannt für seine Krimis. Auch "Kim Novak badete nie im See von Genezareth" ist in gewissem Sinne ein Krimi. Aber eigentlich ist es ein Roman über zwei Jugendliche, welche das Leben, die Frauen, die Sexualität (wenngleich nur in ihren Träumen und durch Beobachtung) kennen lernen. Es ist auch ein Roman über Jugendliche und Erwachsene, die in schwierigen Verhältnissen leben, und es ist ein Roman darüber, wie man dennoch glücklich sein kann, wenn auch nur zeitweise. Und es ist ein Roman über Jugendliche, die sich in den Ferien alleine durchschlagen, ohne Lagerfeuerromantik, dafür umso realistischer und nicht weniger schön. Doch dann kommt der Handlung ein Kriminalfall in die Quere, und auch wenn der Mord und die Auflösung im Hintergrund bleibt, hätte der Autor vielleicht besser daran getan, seine bisherige Geschichte konsequent weiter zu treiben, und nicht wieder zu einem Krimi umzuschwenken. Zum einen tritt der Kriminalfall ein wenig zu unvermittelt in die Geschichte, denn auch wenn diese sich zu einem Punkt verdichtet, in der ein Unglück passieren muss, so ist diese Variante ein wenig zu einfach. Außerdem tritt gegen Ende des Hörbuches die Auflösung des Falles in den Vordergrund, und ab diesem Zeitpunkt verliert die Geschichte stark an Kraft, und gleitet auf eine Ebene ab, von der sie sich die ganze Zeit abgehoben hat. Ab dem zeitlichen Sprung nach vorne, ab dem Moment, wo die Handlung den See verlässt, geht der Zauber, der sich aufgebaut hat, verloren, und man trauert allem bisherigen nach. Die Kritiken der Buchvorlage sind erstaunlich einstimmig sehr positiv, daher bleibt die Frage, ob einzig mir persönlich die Wendung in der Geschichte nicht gefiel, oder ob das Hörbuch bei der Kürzung des Stoffes so einbüßte. Vielleicht können unsere Leser ja ein wenig zur Klärung dieser Frage beitragen. Weitere Hörbücher dieser Reihe: Der Lügner
Der Reinfall Der wunde Punkt Die Stunden Ein perfekter Freund Kim Novak badete nie im See von Genezareth Odette Toulemonde und andere Geschichten Reise im Mondlicht Schmidt Schnee, der auf Zedern fällt Sehr erfreut, meine Bekanntschaft zu machen Starke Stimmen Box (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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