25.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Das Thema hat geschichtlichen Hintergrund. und ist zugleich hochaktuell. Geschildert werden auf faszinierende Weise die Lagererlebnisse des jungen KZ-Insassen Schadrach in der Zeit des Dritten Reichs. An ihm und seinen anderen Opfern praktiziert der berüchtigte Lagerarzt Dr. Skindal hinter der Maske eines kultivierten Bildungsbürgers unvorstellbar grausame Handlungen. Nicht ohne Ironie wird vorgeführt, wie der Arzt sein perfides Tötungsritual zur absoluten Kunstform stillisieren will.
Unsere Rezension "Zeit der Unübertrefflichkeit" erzählt eine wirklich ausgesprochen makabere Geschichte. Dies kann man dem Autor aber nicht unbedingt vorwerfen, denn die Absurditäten in den KZs damals übertrafen diese Geschichte mit Sicherheit um Längen. Die Erzählung beginnt mit einem Brief, in dem der Ich-Erzähler sich an den Lager-Kommandanten wendet, und über die späteren Geschehnisse reflektiert. Dies ist ein wenig verwirrend, da man selbst die Geschehnisse ja noch nicht kennt. Zum einen macht das sehr gespannt, zum anderen verwirrt es aber auch ein wenig. Zumal diese und die abschließende Passage für meinen Geschmack ein wenig schnell gesprochen wurde. Die eigentliche Geschichte selbst ist - wie bereits erwähnt - nicht gerade was für sanfte Gemüter. Das Thema KZ-Leben, und was so alles abartiges hinter den Mauern geschah, kann aber wohl kaum mit sanften, beruhigenden Tönen gezeichnet werden. Da die Zeit-Zeugen so langsam weniger und weniger werden, ist es auch sehr begrüßenswert, dass dieses Thema aufgegriffen wurde, und den Hörern in Erinnerung bleibt. Doch mal abgesehen von der geschichtlichen Bedeutung, wie ist das Stück weiterhin anzuhören, denn über den Beginn hatte ich ja bereits gesprochen. Die Haupthandlung ist gut zu hören, spannend, aufwühlend, streckenweise aber auch mit ein wenig Slapstick verwoben. Die Sprecher machen ihre Arbeit zum größten Teil exzellent, wodurch dieser Teil zusätzlich an Intensität gewinnt. Einzig der Autor selbst, Wolfsmehl, spricht ein wenig zu witzig. Die zum Teil auch mal erheiternden Einschübe finde ich gar nicht mal deplaziert, durch sie schafft man es auf jeden Fall, dass ein wesentlich weiterer Kreis an Hörer sich mit dem Stück befassen wird, wie wenn es nur ein reines Drama wäre. Aber Wolfsmehl spricht einfach überzogen witzig, er übertreibt diesen Aspekt. Nachdem die eigentlich Handlung vorüber ist, wird der Schluss des Briefes an den Lagerkommandanten vom Ich-Erzähler vorgetragen. Dieser enthält Gedanken des Erzählers zu den Geschehnissen, teils philosophische, teils psychologische, teils künstlerische,... , auf jeden Fall eher schwierigere Passagen. Diese werden was die Betonung betrifft exzellent vorgetragen, aber leider auch ein wenig schnell, sodass wieder ein wenig schwierig zu folgen ist. Hier wurde eine Chance verpasst, die Hörer mit den Betrachtungen besser zu erreichen, nachdem sie, aufgewühlt durch die Geschichte selbst, wohl viele Gedanken in sich aufnehmen würden, die sie normalerweise nicht weiter berühren würden. Insgesamt bleibt der Eindruck zwiespältig. Die Handlung selbst ist ein wenig zu reißerisch, um alleine für sich das Thema ausreichend zu würdigen, denn viele würden sich die Geschichte gebannt anhören, und danach das Thema wieder vergessen. Daher sind die einleitenden und vor allem die abschließenden Betrachtungen sehr wichtig. Doch diese vermögen nicht so zu überzeugen, wie die Handlung selbst. Insgesamt hat sich das Werk aber noch eine gute Benotung verdient. Weitere Hörbücher des Autoren Königshaut
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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