23.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Dichter sind kritische Menschen; meist richtet sich ihre Kritik mehr gegen die Umstände, die Kollegen, die Ignoranz in der Welt als gegen sich selbst. Dass Dichter sich in Einverständigkeit üben, kommt fast gar nicht vor; eine unterschwellige Unzufriedenheit gehört zum literarischen Geschäft, das man zumachen könnte, wenn die Beteiligten ihr Genügen darin fänden, den bestehenden Verhältnissen zu applaudieren. Der Dichter Heinrich Heine, der eigentlich Harry Heine hieß, war ein Künstler der Kritik, die er, wenn ihm danach war, in Poesie umsetzte. Dabei befeuerte ihn die Gewissheit, in einer Zeitenwende zu leben: „Um meine Wiege spielten die letzten Mondlichter des achtzehnten und das erste Morgenrot des neunzehnten Jahrhunderts“. Heine begreift sich als Dichter des Übergangs: „Das letzte freie Waldlied der Romantik“ ist „verklungen“, nun macht sich „die selbsttrunkenste Subjektivität, die weltentzügelte Individualität, die gottfreie Persönlichkeit mit all ihrer Lebenslust ... geltend“, ein Prozess, der möglicherweise bis auf den heutigen Tag angehalten hat.
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