29.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Hölblings Kunstfigur Helfried, ein konservativer, verstaubter und sadistischer Oberstudienrat, will mit seinen Zuhörern in einer Doppelstunde »tadellose Ergebnisse zeitigen«. Er straft und lobt mit subtilem Terror und doziert liebenswürdig knöchern und »streng, aber gerecht« über alle möglichen Themen. Sex und Gewalt gibt es bei ihm nicht, denn »das hat man schon zu Hause jeden Tag«. Er, der streng erzogen wurde und dem es »nicht geschadet hat«, lehnt Gewalt ab und empfiehlt: »Hören Sie schrittweise damit auf.« Überhaupt lehnt er alles, was keinen Sinn und Zweck hat, ab. Wozu ein Leben lang Haustiere mästen, wenn man sie dann doch nicht isst? »Wenn man einen Hamster recht heiß herausbrät, verliert er auch das Fette.« Oper und Theater hält er für »kindisch«, Sport ist »Unsinn« und »wer weiß das deutsche Wort für Hobbys? – Schlendrian.« Aber auch rührend kann er sein, der Oberlehrer mit Triebtäterblick: Wenn er etwa erzählt, wie er einst durch sämtliche Lokale der Stadt stolperte, auf der Suche nach Ingeborg, seiner großen Liebe, die er aber nie gefunden hat. Oder wenn er zwischen den Unterrichtseinheiten mit viel Sinn für feinen Sprachwitz alte Schlager »absingt«. Zum Schluss wünscht er sich, dass ein jeder seiner Zuhörer resümieren möge: »Streng war er ja schon, aber gelernt haben wir viel bei ihm.«
Unsere Rezension Man hat zunächst den Eindruck, dass "Helfried" wirklich als trockener, österreichischer Oberlehrer daher kommt. Er braucht ein wenig, um in Fahrt zu kommen, aber wenn er kommt, dann bleibt kein Auge mehr trocken und alle (außer Meier) amüsieren sich köstlich. Das mit Meier wird jeder verstehen, der die CD auch gehört hat. Es handelt sich um den Mitschnitt eines Live-Auftritts. Das Publikum amüsierte sich königlich. Als Zuhörer kann man dem einen oder anderen Lachen des Publikums nicht folgen, da scheint Helfried eine Grimasse oder Ähnliches gemacht zu haben. Wie ist sein Humor einzuordnen? Anfangs dachte ich, es geht Richtung Jürgen Hoffmann, sehr ruhig und eher etwas für Leute, die zuhören. Dann wird er aber auch ein wenig lebendiger und derber, es kommen Sprüche, die man auch aus dem Mund eines Ingo Appelt vernehmen könnte. Insgesamt ist Helfried aber eher etwas für diejenigen, die Appelt und Mittermaier doch etwas zu lebhaft finden. Es gibt aber einen großen Kritikpunkt: die Lautstärke-Abstimmung. Die CD ist allgemein ein wenig leise, so dass man sein Gerät sehr laut einstellen muss. Vergisst man dann vor der nächsten CD wieder herunter zu regeln, dann gibt es ziemlich heiße Ohren. Aber leider ist die CD auch in sich ein wenig uneinheitlich. Habe ich das Autoradio so eingestellt, dass ich ihn gut vernehmen konnte, klingelten mir beim nächsten Applaus die Ohren. Auch hier wieder eine ansonsten gute Produktion, die aber eine bessere Nachproduktion erfordert hätte. Ihr Kommentar von ChristopherUm ehrlich zu sein... während der gesamten 73 Minuten musste ich einmal schmunzeln und das war’s auch schon. Dennoch an der Qualität von Ton und Musik gibt es aus meiner Sicht nichts zu bemängeln. Ich denke Christian Hölbling spricht bewusst die ältere Generation an, in die ich mich leider nicht hinein versetzen kann. Ich kann auch nur meine eigene Meinung wiedergeben da die Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind, Fans von Jürgen von der Lippe und anderen könnte dieses Stück gefallen. Ihr Kommentar von MariusUm meinerseits ganz ehrlich zu sein: ich bin wohl, als in den Mittachtzigern geborener, weniger in die ältere Generation einzuordnen, bin auch kein Fan von Jürgen von der Lippe und habe mich beim Lauschen prächtig amüsiert. Auch wenn man sich anfangs wohl etwas an den Humor Christian Hölblings gewöhnen muss, kommt man danach, sofern man Sprachwitz und subtilen Humor schätzt. Manko ist an der CD, neben der schlechte Lautstärkeabstimmung, dass Christian Hölbling bei seinen "eigenen Vorführungen" wohl stark auch auf visuelle Unterhaltung setzt, so dass man die eine oder andere Pointe nur schwierig nachvollziehen kann. Auch die Schlager werden um so besser, je öfter man sie hört. Schade ist nur, dass aktuell wohl keine Aufführungen in Deutschland stattfinden... ansonsten: Daumen hoch! (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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