04.05.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Dieser autobiografische Roman schildert in unvergleichlicher Sprache die Odyssee von Walter, Jettel und Regina, die sich 1938 auf den Weg machen von Breslau nach Ostafrika, die ihre Heimat verlieren, eine neue gewinnen und doch zurück wollen. Stefanie Zweig erzählt die Geschichte Reginas, die sehr schnell dem Zauber Afrikas verfällt. Sie liebt die Gerüche und Farben, die überwältigende Natur, die Tiere und Menschen, die zu Freunden werden. Doch nach Kriegsende will ihr Vater zurück nach Deutschland.
Unsere Rezension Es gibt verschiedene Arten der Liebe und ihrer Darstellung, diese ist jedoch besonders schön. Da ist einmal die Liebe zur Familie und zum Vaterland, die Walter und Jettel so unglücklich macht, als sie Deutschland verlassen müssen. Aber sie leben, und das ist das Einzige, was zu diesem Zeitpunkt zählt. Ihre Tochter Regina hat damit weniger zu kämpfen, denn sie erkennt mit der Zeit ihre Liebe zu Afrika und dessen Einwohnern. Leicht ist diese Erzählung keineswegs, sondern mit viel Trauer, aber auch Freude verbunden. Der Hörer gewinnt einen völlig anderen Einblick in das Familienleben einer jüdischen Familie zur Nazi-Zeit. Es gibt viele (autobiographische) Erzählungen über jüdische Familien zu dieser Zeit in Deutschland, nicht so viele aus dem Ausland, obwohl sie nicht minder tragisch und fesselnd sind. In Deutschland ging es ums Überleben, im Ausland galt es, mit der Entwurzelung und – je nach Berufsstand – der Degradierung fertig zu werden. Zwar musste man in Afrika als Weißer keine Hilfsarbeiten übernehmen, hatte aber lange nicht den gesellschaftlichen Stand wie in Deutschland. Hinzu kam die unendliche Weite dieses Landes und damit auch die Isolierung und Einsamkeit, an die sich Walter und Jettel kaum gewöhnen konnten und wodurch ihre gegenseitige Liebe des öfteren litt. Auch der Weg zurück in die Heimat nach so vielen Jahren ist nicht einfach, und als Hörer fragt man sich immer wieder, warum zu jener Zeit den Menschen nur so viel Leid angetan werden musste. Die Sprecherin Franziska Pigulla ist vielen bekannt als die Synchronstimme von Demi Moore, Sharon Stone u.a.. Ihre Stimme ist klar und sachlich, was bei diesem Thema von großem Vorteil ist. Sie ist nicht der Typ, der seine Stimme verstellt, um die Rollen zu charakterisieren. Dies stört aber keineswegs, denn sie lebt und leidet auch ohne dieses mit ihren Darstellern. Insgesamt eine Lesung, die den Hörer mitreißt und noch einige Zeit beschäftigt! Unsere Rezension 1938 flüchtet der Anwalt Walter Redlich mit seiner jüdischen Ehefrau Jettel und Tochter Regina nach Kenia, wo er zunächst eine Farm verwaltet und sich später als Soldat für England in den zweiten Weltkrieg und somit den Kampf gegen die Truppen seines Heimatlandes begibt. Jettel leidet unter den ärmlichen Lebensbedingungen in Kenia. Walter Redlich wird immer wieder von Heimweh geplagt. Allein Regina gelingt es, Kenia als neue Heimat zu begreifen. Sie ist fasziniert vom Leben in Afrika, und schließt Freundschaft mit seinen Menschen. Doch dann droht die Rückkehr in ein Land, das Regina fremd geworden ist. Es handelt sich bei diesem Hörbuch um eine gekürzte Lesung, wobei die Kürzungen nicht weiter auffallen, wenn man es nicht weiß. Die Geschichte wird auf spannende Weise erzählt. Franziska Pigulla bildet mit ihrer markanten ruhigen und tiefen Stimme fast einen Kontrast zur Handlung. Sie bringt eine Sachlichkeit in das Ganze und schafft damit eine Komponente, die der gedruckten Version fehlt. Dieses Hörbuch ist sicher eine gute Empfehlung für alle, die sich für den afrikanischen Kontinent, Biografien und Zeitgeschichte interessieren. Weitere Hörbücher des Autoren ... doch die Träume blieben in Afrika
Es begann damals in Afrika Irgendwo in Deutschland Karibu heißt willkommen Katze fürs Leben Owuors Heimkehr Wiedersehen mit Afrika (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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