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14.12.2019 | ![]() |
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Inhaltsangabe des Verlags Vier Generationen einer Lübecker Kaufmannsfamilie, die zum Inbegriff einer "Seelengeschichte des deutschen Bügertums" (Thomas Mann) wurden: Urgroßvater Johann Buddenbrook, tatkräftig und lebenstüchtig, repräsentiert noch das unerschütterte Lebensgefühl des Bürgertums. Sein Sohn, Konsul Johann Buddenbrook, hingegen ist pietistisch und streng. Äußerlich erreicht das Ansehen der Familie erst mit seinem Sohn Thomas, Senator Buddenbrook, ihren Höhepunkt. Jedoch: Seine Geschwister Tony, Christian und Clara scheitern im Leben und auch Thomas, gefangen in einer unglücklichen Ehe, ist nur mit äußerster Anspannung und Selbstbeherrschung in der Lage, das Erbe zu übernehmen. Es bleibt sein zarter und sensibler Sohn Hanno...
Unsere Rezension ![]() ![]() Man wird sich wahrscheinlich schon ein wenig Sorgen machen, wenn man das Booklet zu diesem Hörspiel aufschlägt und einige Male umblättern muss, um das Ende der Sprecherliste zu erreichen. An die 100 Sprecher wirkten an diesem, schon fast monumental zu nennenden Hörspiel aus dem Jahr 1965 mit. Wenn man sich vor Augen hält, wie viele Personen in der Familiensaga von Thomas Mann auftreten und wie dick einem das Buch erscheint, wenn es im Regal steht, ist es eigentlich ein kleines Wunder, dass es nur sechs Kassetten, bzw. sieben CDs geworden sind. Die Handlung ist im Prinzip recht schnell erklärt: in den "Buddenbrooks" beschreibt Thomas Mann den Abstieg einer hanseatischen Kaufmannsfamilie, der sich über drei Generationen hinzieht, angefangen beim alten, erfolgreich wirtschaftenden Vollblutkaufmann Johann Buddenbrook über dessen Sohn (ebenfalls Johann), wiederum dessen Nachkommen (Thomas und Christian), bis die Geschichte schließlich mit der Andeutung des Todes des letzten Buddenbrook-Sprosses (Johann "Hanno", Thomas‘ Sohn) endet. Die Hörspielumsetzung des Romans wurde von "Palma" übernommen, Regie führte Wolfgang Liebeneiner, der ebenfalls in einer der Hauptrollen (Thomas Buddenbrook) zu hören ist. Als weitere Sprecher wirken unter anderem Gert Westphal, Lil Dagover, Dieter Borsche, Horst Tappert, Gisela Peltzer und Petra von der Linde mit. Sprecher wie Hans Korte, Kurt Ebbinghaus, Claus Biederstedt, Volker Brandt, Hans Stetter oder Werner Rundshagen kann man ebenfalls in (verständlicherweise recht kurzen) Nebenrollen hören. Natürlich ist es ungeheuer schwer, ein Mammutwerk wie die "Buddenbrooks" als kurzes, verständliches Hörspiel umzusetzen. Umso verwunderlicher ist es, dass das Hörspiel im Prinzip recht gut durchdacht ist. Langatmige Beschreibungen von Thomas Mann, die zwar meistens recht gut und witzig zu lesen sind, aber das Fortschreiten der Handlung hinauszögern, wurden fast komplett weggestrichen; trotzdem fielen nur wenige Szenen ganz unter den Tisch, so dass man immer nachvollziehen kann, an welcher Stelle des Romans man sich gerade befindet. Die "Massenszenen" wirken erstaunlich verständlich, weil der Erzähler (Gert Westphal) gewissermaßen "Gedächtnis" spielt und die sprechenden Personen in dem Augenblick kurz vorstellt, da sie zu reden beginnen. Dabei sorgen jedoch die im Hintergrund weiterlaufenden Gespräche, die Geräuschkulisse und die sparsam eingesetzte Musik dafür, dass man tatsächlich das Gefühl hat, sich in einer realen Szenerie aufzuhalten. Die Sprecher machen ihre Sache größtenteils sehr gut, allen voran die gekonnt nervige Gisela Peltzer als kindlich-naive Vornehm-Dame Tony und der verträumt-schleppend sprechende Horst Tappert als realitätsfremder Berufssohn Christian. Allerdings gibt es auch einige Ausnahmen, wie etwa Gert Westphal, der viel zu oft den freundlich-neutralen Märchen-Onkel nach außen kehrt, auch an Stellen, die eigentlich mehr Dramatik verdient hätten oder – ausgerechnet – Wolfgang Liebeneiner, dem man an manchen Passagen anmerkt, dass er Thomas‘ zerrissene Gedanken vom Blatt abliest. Aus den "Buddenbrooks" wurde auf diese Weise ein kurzweiliges und gutes, wenn auch nicht überragendes Hörspiel gebastelt, dem allerdings auch – um das noch zu nennen – durch die Streichung einzelner Beschreibungen auch viel Tiefe, Ironie und Zeitgeist abhanden gekommen ist. Übrigens noch ein zusätzliches Ärgernis für die CD-Käufer: derjenige, der die Trackmarken gesetzt hat, hätte sich ruhig mal das Hörspiel anhören können, statt stur alle fünf Minuten an einer ruhigen Stelle einen Schnitt zu machen. An manchen Positionen hätte er noch zwanzig Sekunden warten können und eine neue Erzählpassage hätte eingesetzt. Hin und wieder kommt der Einschnitt mitten in einer Diskussion, die gerade eine halbe Minute vorher begonnen hat ... oder sogar frech mitten in eine Sprechpause hinein, in der die Figur gerade mit ihren Gedanken ringt. Das hätte echt nicht sein müssen. Weitere Hörbücher des Autoren ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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