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| 29.04.2024 | |
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Im Rahmen der Vorstellung der neuen Grusel-Serie "HR Giger's Vampirric" sprachen wir mit Lars Peter Lueg, den Leiter von LPL-Records. Über den Sprecherwechsel bei Necroscope wurde bereits viel gesprochen. Joachim Kerzel liest diesen Band nicht mehr. Wie kam es zu diesem Wechsel?
Es ist ganz einfach so, ich hab ihn vor längerer Zeit mal angerufen, ein bisschen mit ihm geplaudert und ihn gefragt, ob er den jetzt Lust hätte, den zweiten Teil von Necroscope zu sprechen. Zum einen hatte er ein bisschen terminliche Schwierigkeiten, weil ich einen ganz klaren Zeitplan hatte, und da hatte er keine Zeit, also ich hätte mich da zum einen ein bisschen verbiegen müssen, wäre aber noch gegangen, aber er hatte auch gemein, dass er solche langen Sachen nicht mehr so gerne machen würde. Jetzt muss man auch sehen, der erste Teil waren 465 Minuten, dieser zweite Teil sind jetzt 545 Minuten geworden, also noch einmal länger. Und er will ja ein bisschen weniger machen, das mal ein bisschen mehr selektieren, was er macht. Wenn das zeitlich passt und man bisschen Kompromisse eingehen kann, dass es nicht zu lang ist, ist es jederzeit möglich, ihn zu buchen. Ich habe ja im Internet schon ein paar Sachen gelesen, dass er jetzt gar nichts mehr macht und überhaupt keinen Horror mehr macht. Das stimmt natürlich alles nicht. Er wird auch wieder etwas für mich machen, dann aber eher kürzere Sachen. Es wird sich in der nächsten Zeit heraus stellen, was es wird. Er hat mir persönlich, weil ich ihn natürlich gefragt habe, wer soll es denn dann weiter machen, ich mein, es ist ja schon blöd, eine Serie anzufangen, und die dann nicht fort zu setzen, hat er dann sofort gesagt, der Helmuth Krauss muss das machen. Die kennen sich sehr gut, sind im gleichen Jahr geboren, sind beide in Augsburg aufgewachsen, kennen sich, sind auch gut befreundet, und die hatten auch, nachdem er ihn mir empfohlen hat, telefoniert, hat ihn dann instruiert, wie das alles läuft, und als ich dann mit dem Helmut Krauss selbst gesprochen habe, wusste er schon über alles Bescheid und hat gesagt, natürlich macht er es und hat auch große Lust darauf. Deswegen ist es in seinem Sinne weiter geführt, dass es quasi jemand macht, der eine sehr ähnliche Stimme hat, auch den gleichen Anspruch hat ans Schauspielerische und es aber anders macht, auf seine eigene Art und Weise. Das wird man ja dann hören. Joachim Kerzel spielt immer so ein bisschen mehr in seinen Hörbüchern, und Helmut Krauss liest halt ein bisschen mehr. Der eine mehr in die Richtung, der andere in die andere. Der zweite Teil ist bewusst ein bisschen anders gemacht als der erste, um zu sagen, wir äffen das nicht nach. Wir hatten das vorher gut abgesprochen, dass wir das nicht machen wollen. Er hat gemeint, er könne das machen, dass es irgendwie sich so anhört, hat er auch gemacht, und sagt ich mach das dann ganz genau so, aber das wäre dann glaube ich ziemlich lächerlich geworden. Jeder soll so seinen Stil, der ihm am meisten Spaß macht, durchziehen, und das hat Helmut Krauss auch super gemacht. Jetzt kann man sich endlich weiter anhören, wie es weitergeht. Das war ja das wichtigste, dass das jetzt weiter fortgesetzt wird und wenigstens diese ersten beiden Teile eine abgeschlossene Story bilden, von der man dann sagen kann, man kann es fortsetzen, wenn es wirklich gut laufen wird, wovon wir ausgehen. Aber selbst wenn es nicht fortgesetzt werden würde, jetzt nach diesem zweiten Teil, ist es jetzt eine geschlossene Geschichte, und man sagt "Ah, jetzt ist es vorbei". Es geht dann zwar noch weiter, weil dann passieren im dritten Teil auch mal noch ein paar Sachen, aber jetzt hat man wenigstens mit dem ersten und zweiten Band eine vollständige Story, die auch wirklich Spaß macht zu hören. Erster Teil gelesen von Joachim Kerzel, zweiter Teil von Helmut Krauss. Auf den zweiten Teil von Necroscope hat man ja einige Zeit warten müssen. Es gibt jetzt also auch noch keine klaren Aussagen, wie es weiter geht. Sie warten erst noch ab, wie der Erfolg sein wird?
Das wird ein bisschen dauern, bis sich das klärt. Es gibt gewisse Stückzahlen, die man absetzen muss, um zu sagen, wir setzen das fort. Und da es ein relativ hochpreisiges Produkt ist, wird es eine Weile dauern, außer wenn genug Leute es kaufen, und es nicht herunter laden. Weil es zeichnet sich anscheinend schon so ab, dass der zweite Teil noch besser laufen wird als der erste, weil es anscheinend sehr viele Leute kopiert bekommen haben, oder auch herunter geladen haben, was natürlich eigentlich kein so guter Trend ist bei so Leuten wie mir, die wirklich auf jedes verkaufte Stück auch angewiesen sind, um das fortsetzen zu können. Es liegt auch unter anderem daran, dass es so lange gedauert hat, weil natürlich vielleicht unter Umständen, man weiß es ja nicht genau, vielleicht doch einige Leute es nur als mp3 gehört haben, und nicht einmal ein bisschen Geld ausgegeben haben. Also entgegen dem allgemeinen Trend in der Branche verteufeln Sie mp3-Downloads nicht ausschließlich, sondern sehen sie auch als Chance an?
Auf jeden Fall als Chance, es sind auch gar keine Kopierschutz-Mechanismen auf den CDs bei mir drauf. Auf den ersten war noch dieser Digital-Kopierschutz drauf, den man einfach einstellen kann. Kennt man ja, wenn man eine CD brennt, Kopierschutz an oder aus, damit man es per DAT oder Datenkabel nicht zwei, drei mal kopieren kann. Selbst der ist jetzt bei den neuen raus. Man kann es 2000 mal kopieren, für sich, für seine Freundin, fürs Auto, kann es auch sogar importieren, mp3... Das geht alles. Wäre natürlich blöd, wenn man das so offensiv machen würde, aber wenn jemand schon es kauft, dann muss er alle Möglichkeiten haben, mit dem Produkt zu arbeiten. Und ich kenn es von mir selber, ich kauf mir etwas, möchte mir fürs Auto eine Kopie machen oder meiner Freundin eine mit geben, damit sie die bei sich auf der Arbeit hören kann, oder so, möchte aber meine auch hören, und es geht nicht, denn es ist ein Kopierschutz drauf. Ich bin halt kein Hacker, ich kann das dann nicht alles knacken, aber ich leg es ein, versuch es zu kopieren, es geht nicht. Von dieser Firma kauf ich dann nie wieder eine CD oder bring sie zurück, denn wenn ich sie kaufe, will ich wenigstens die Möglichkeit haben für mich eine Kopie zu erstellen. Ich stell die auch nicht ins Internet. Und gibt es jetzt langfristige Absprachen mit Herrn Krauss über die weiteren Bände, sollten noch welche erscheinen?
Also da gibt es jetzt keine festen Absprachen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit Helmut zu arbeiten, und er hat ja auch jetzt von H R Gigers Vampiric einen Teil gelesen, wird jetzt auch auf der Frankfurter Buchmesse eine Lesung machen, am 9. Oktober, am Samstag den 9. Oktober um 14.30 Uhr. Da gibt es eine Autogrammstunde und Lesung, die hauptsächlich für Necroscope da ist. Wir sind ja heute hier für HR Giger's Vampirric. Er würde das machen, aber man weiß ja natürlich nie, wie sich die Karriere von jemandem entwickelt. Es kann sein, dass er dann irgendwie in Österreich die ganze Zeit Theater spielt oder Hollywood anruft oder sonst was. Es könnte sein, dass er das fortsetzt, wenn es das hergibt, wobei der dritte Teil dann so wäre, dass es eine andere Ebene bekommt. Am Ende des zweiten Teils ist eigentlich alles vorbei, es ist zu Ende. Und der dritte geht auf einer anderen Ebene weiter, mit anderen Hauptakteuren, wo alte noch dabei sind. Aber das wäre zum Beispiel auch eine Möglichkeit, jemand anderen dafür zu nehmen, eine jüngere Stimme, weil es mit jüngeren Leuten spielt. Also da würde ich mich auch noch nicht festlegen, weil es noch nicht klar ist, ob es weiter geht. Man kann die Bücher aber ja jederzeit lesen, es gibt ja schon 13, 14 Bände - ich glaub 15 - beim Festa Verlag. Also wenn es nicht fortgesetzt werden sollte, dann kann man das weiter auch als Buch genießen. Sie hatten eben schon die Zusammenarbeit mit Herrn Giger angesprochen. Wir haben ihn hier kennen gelernt also einen sehr unterhaltsamen, aber mit Sicherheit auch nicht ganz einfachen Menschen. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit mit ihm?
Die Zusammenarbeit ist super. Ich war ja in Zürich, bin extra nach Zürich gekommen um ihn aufzunehmen in seinem Atelier. Wir sind ja jetzt hier auf seinem Schloss-Museum, wo er auch eine Wohnung hat. Er hat aber ein Atelier-Haus in Zürich, wo er arbeitet. Mir war es ganz wichtig bei dieser ganzen Sache, nicht einfach nur den Marken-Namen und ein Foto zu nehmen, wie zum Beispiel Alfred Hitchcocks Drei Fragezeichen, und das irgendwie zu vermarkten, sondern - es sind ja auch Geschichten, die er selber kennt und gut findet - dass er auch irgend etwas zu dem Hörbuch beiträgt. Er hat ja auch ein Vorwort geschrieben für das Buch, ein ganz kurzes, eine Seite, anderthalb Seiten. Ich wollte aber unbedingt, dass er irgendetwas dazu erzählt. Das hat ein bisschen gedauert, bis er dazu bereit war, weil es natürlich immer mit Aufwand verbunden ist. Vor allem sagt er von Sich selber, er ist ja kein Sprecher. Aber darum geht es ja nicht. Es geht ja darum, dass er erzählt, was er gut an dem Buch findet, an der Geschichte findet, und das halt rüber bringt. Ich finde, die Aufnahmen sind halt super geworden mit ihm. Ich hab 50 Kilogramm Equipment nach Zürich geschleppt mit dem Zug und habe dann da Aufnahmen gemacht. Die waren sehr lustig. Ich war so vier Stunden bei ihm, drei einhalb bis vier Stunden. Wir haben uns nett unterhalten über Filme und haben dann während dessen die Aufnahmen gemacht und bin dann wieder gefahren. Es ist natürlich nicht möglich, zu sagen, hier, flieg Du mal rüber nach Berlin, wir nehmen da auf. Oder geh hier in ein Studio. Das hat er nicht nötig, wird er auch nicht tun. Ich komme dann, ich bring das Studio dann zu ihm. Und das ist es dann auch wert, den Preis, den man da dann zahlt. Zu einer anderen Reihe, die Geschichten von Herrn Lovecraft. Viele sehen ja die Erzählung 'Die Ratten im Gemäuer...', welche im aktuellen Hörbuch enthalten ist, als Höhepunkt seiner Schaffensarbeit an. Gibt es noch genügend Material, um diese Reihe fortzusetzen, oder was kann man da erwarten?
Also, da werden wir auf jeden Fall weiter machen, es steht schon fest, was als nächstes kommt. Genaues möchte ich jetzt noch nicht sagen, wird aber in den nächsten Monaten auch bekannt gegeben. Es gibt noch einige Novellen, die noch viel Spaß machen werden umzusetzen sowie einige gute Kurzgeschichten von ihm. Er hat nicht superviel geschrieben, aber er hat genug geschrieben, um da noch einige sehr tolle Sachen raus zu picken. Er hat natürlich auch ein paar Sachen geschrieben, die nicht so gut sind, die werde ich nicht umsetzen, ganz klar. Ich werde nicht alles von ihm machen, sondern nur die Sachen, die mir persönlich am besten gefallen, wo ich sagen kann, das ist toll. Wenn irgendwann dann nichts mehr tolles da sein sollte, in ein paar Jahren, dann ist es dann halt erst einmal abgeschlossen. Und was kann man sonst eventuell noch erwarten von Ihnen in der nächsten Zeit?
Es ist so, das nächstes Jahr noch eine neue Doppel-CD erscheinen wird, über die ich auch noch nicht viel sagen kann, aber was ich auch hoffentlich demnächst bekannt geben kann. Necrophobia 2 kommt auf jeden Fall nächstes Frühjahr, mit anderen Sprechern noch. Es wird wahrscheinlich auch Marianne Groß, die Frau von Lutz Riedel eine Geschichte vorlesen. Sie spricht die Cher und hat auch Whoopie Goldberg gesprochen und führt auch hauptsächlich wie er, wie Lutz Riedel auch, Synchron-Regie. Sie war auch die Laura in Jan Tenner. Das sind diese Hörspiele, mit denen ich auch groß geworden bin. Das wäre natürlich toll, wenn die beiden mal auf einem Hörbuch zusammen wären. Und es wird auch Helmut Krauss dann eine Geschichte lesen, also auch mal Kurzgeschichten in diesem Verbund und David Nathan und Torsten Michaelis auch. Dann gibt es noch eine weitere Doppel-CD auch mit Kurzgeschichten von jemand Bekanntem, was aber erst in ein paar Monaten bekannt gegeben wird. Ich werde jetzt wahrscheinlich halbjählich so zwei bis drei Produktionen veröffentlichen, wobei es bei "HR Giger's Vampirric" durchaus sein kann, dass getrennt davon im Laufe des Jahres noch einmal vier Teile kommen, je nachdem wie gut die laufen. Aber es zeichnet sich schon ab, dass es ein großer Erfolg werden wird, diese "HR Giger's Vampirric"-Reihe, durch den Preis und den Namen und die Qualität, wenn es jemand gehört hat. Es hat ja noch keiner gehört. Es ist wirklich sehr gut geworden, und ich glaube, das muss sich nicht verstecken vor den anderen Sachen, die ich mache. Vielen Dank!
HR Giger's Vampirric
Necroscope
H. P. Lovecraft
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