28.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Inhaltsangabe des Verlags Eine rasante Geschichte, die mindestens so spannend ist wie "Fräulein Smillas Gespür für Schnee". London. Ein Affe aus der Zukunft. Ein Boot. Adam, der Direktor des Instituts für Verhaltensforschung. Seine Frau Madelene. Eine romantische Flucht über die Dächer von London. Eine geheimnisvolle Mission, die den Affen in unsere Zeit bringt. Ein philosophischer Thriller ist daraus geworden, ein Roman voll klugem Witz und groteskem Humor, der einmal mehr zu denken gibt, wer denn nun wem überlegen ist: der Mensch dem Tier oder nicht doch umgekehrt?
Unsere Rezension Madeleine, die Frau des führenden britischen Zoologen Adam Burden, führt ein sinnloses Leben. Ihre Lebensaufgaben sieht sie darin, hin und wieder mit ihrem Mann zu schlafen, sich bei gesellschaftlichen Anlässen mit ihm sehen zu lassen und sich den Rest des Tages mit Unmengen von Alkohol zu betäuben. Es kommt ihr vor, als würde sie in einem goldenen Käfig leben. Möglicherweise ist sie gerade deshalb von dem sonderbaren Affen Erasmus fasziniert, den ihr Mann illegalerweise in seiner Garage gefangen hält, um einige Experimente mit ihm zu machen. Interessanterweise unterscheidet sich dieser Affe drastisch von seinen bekannten Artgenossen – um genau zu sein, scheint er in Bezug auf körperliche Fähigkeiten und Intelligenz dem Menschen zumindest ebenbürtig zu sein. Grund genug für Madeleine, dem Affen zur Flucht zu verhelfen, bevor ihr Mann dem Tier den Kopf aufsägen kann ... Peter Høeg schuf mit „Die Frau und der Affe“ nach „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ einen weiteren ökologischen Thriller, der dieses Mal allerdings durch viele satirische Beschreibungen noch ätzender wirkt. Leider muss man allerdings auch gleich eines sagen – so gelungen der Roman auch immer sein mag, was Gesellschaftskritik, Gefühlsanalysen, sarkastische Beschreibungen, Tempo und die sonderbare Genremischung aus Märchen, Mythologie, philosophischem Roman, Science Fiction, Liebesroman und Thriller angeht – das Hörspiel fällt dagegen mehr als deutlich ab. Viele sarkastische Beschreibungen wurden ersatzlos gestrichen, einige stark überzogene Charaktere wirken plötzlich blass und bieder, das Tempo wurde stark gedrosselt und manche Äußerungen verlieren ihren Biss, weil einige Zusammenhänge auf einmal nicht mehr gegeben sind. Vieles wird nicht aufgeklärt, einiges vollkommen verschwiegen und so bleibt am Ende nicht mehr als ein halbgarer teils philosophischer teils naturwissenschaftlicher Brei, welcher der Vorlage nicht mal halbwegs gerecht wird. Immerhin kann man allerdings noch sagen, dass sich zumindest einige der Sprecher noch ernsthaft Mühe geben, ihre Rolle zu verkörpern. Rolf Schult, Heinz Meier, Krista Posch, Christian Brückner und Werner Wölbern liefern überzeugende Leistungen ab, Anna Thalbach als Madeleine wirkt leider über lange Strecken etwas unmotiviert und Erzähler Michael König tut sich auch nicht durch besonders glanzvolle Leistungen hervor. Ein eher langweilig geratenes Hörspiel ohne echten Schwung und Biss, das vollkommen an der Vorlage vorbei produziert wurde. Leider. Weitere Hörbücher des Autoren Das stille Mädchen
Der Plan von der Abschaffung des Dunkels Fräulein Smillas Gespür für Schnee (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||