29.03.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Inhaltsangabe des Verlags Diese CD versammelt all jene Grenzfälle der Poesie, die vom Autor selbst gesprochen, gesungen, gebrüllt oder gesungen wurden: Klassiker wie Schwitters, Marinetti und Jandl, 'moderne' Klassiker wie John Cage, Bryon Gysin oder Jaap Blonk. Außerdem: Improvisationen von Yoko Ono, ein früher Rap von Taj Mahla, das Wortstakkato Gertrude Steins und eine Schluckauf-Arie von Hilde Kappes.
Unsere Rezension Um ein Hörbuch im gewöhnlichen Sinne handelt es sich hier nicht. Es ist weder eine Lesung, noch ein Hörspiel, aber auch kein Sachbuch. Aber was ist es? Die richtige Kategorie muss wohl erst noch erfunden werden. Man könnte es als Experimental-Stück mit etablierten Text-Fragmenten bezeichnen. Es ist also nichts so extrem Ausgefallenes zu erwarten wie die Musik von John Cage. Vielmehr handelt es sich um etwas leichter verträgliche Kost. Aber was hat man nun genau zu erwarten? Die CDs beinhalten Fragmente verschiedener Werke. Die Gemeinsamkeit aller Stücke ist das interessante Lautbild. So gibt es Stücke, die in keiner Sprache gesprochen werden, sondern nur sinnlose aber gut klingende Laute beinhalten. Es gibt aber auch Stücke in fremden Sprachen, die nur ihres Klangs wegen aufgenommen wurden. Dann gibt es aber auch wieder deutsche Stücke, die sich durch Sprachwitz auszeichnen. Und so weiter, und so fort. Das Werk wird dadurch zur Geschmackssache. Wer eine Geschichte hören will, ist hier so falsch wie ein Roman-Liebhaber, der das Telefonbuch liest. Wer sich auf etwas Neues einlassen will und kann, wer sich auch von fremden Dingen überraschen lassen kann, wer nicht immer nur die "billigen Romane für die breite Masse" hören will, sondern das Besondere sucht, der wird hier fündig. Oder aber, er legt es wieder enttäuscht zur Seite. Denn der Geschmack der breiten Masse ist eben leichter vorherzusagen, als der eines Individualisten. Aber das Anhören ist es auf jeden Fall wert, wie auch immer das Urteil danach ausfällt. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||