06.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Württemberg im Jahr 1850. Auf der Suche nach dem Mann, der sie im elterlichen Gasthof Nürnberg geschwängert hat, kommt die junge Hannah Brettschneider in ein Dorf am Fuß der schwäbischen Alb: Gönningen ist die Heimat der Samenhändler, die seit fast zwei Jahrhunderten vom Geschäft mit Tulpenzwiebeln, Blumen- und Gemüsesamen leben. In ganz Europa verkaufen sie ihre Sämereien, bis nach Rußland und Amerika führen ihre Reisen. Hannahs Begeisterung für den ungewöhnlichen Ort und seine Menschen währt nicht lange, denn Helmut, dessen Kind sie erwartet, ist mit dem schönsten Mädchen im Dorf, Seraphine, verlobt...Als sich der reiche Händlersohn schließlich doch für Hannah entscheidet, ist Seraphine jedes Mittel recht, um die Widersacherin auszuschalten und Helmut zurückzugewinnen. Wie Efeu eine Mauer, so überwuchert ihr Hass Hannahs ganzes Leben... Mit großer Sensibilität und szenischer Dichte erzählt Petra Durst-Benning von Sehnsucht und Abschied, von Fernweh und Heimweh und von der Liebe, die wie ein Saatkorn gepflegt werden muß, um zu gedeihen.
Unsere Rezension Liebe, Hass, Wahnsinn, alltägliches Miteinander in einem württembergischen Dorf vor anderthalb Jahrhunderten – all das verwebt „Die Samenhändlerin“ zu einer spannenden, dichten Erzählung. Die Buchvorlage ist sorgfältig bearbeitet worden, so dass die Kürzungen für die Hörfassung praktisch nicht zu merken sind. Dazu ist es der Autorin gelungen, dem Hörer einen guten Einblick in Alltag und Gefahren der umherziehenden Samenhändler zu verleihen. Beherrschendes Thema des Hörbuchs ist jedoch der Kampf von Hanna und Serafine um denselben Mann. Serafine liebt Helmut schon seit Kindertagen, ihre gemeinsame Hochzeit im Heimatdorf Gönningen ist längst beschlossene Sache. Doch dann kommt Hanna nach Gönningen, die Helmut während seiner letzten Reise geschwängert hat ... wer historische Biografien mag, für den ist dieses Hörbuch genau das Richtige. Dazu liest Sprecherin Ulrike Grote einmal mehr ausgezeichnet. Ihre Stimme verleiht jedem einzelnen Charakter bis hin zu der Tochter des holländischen Tulpenhändlers eigenes Leben. Auch der Wechsel der Stimmungen bei den verschiedenen Personen gelingt ihr hervorragend; hier stimmt einfach alles. Als einziger kleiner Minuspunkt wäre anzuführen, dass das Ende der Erzählung in den letzten zwanzig Minuten doch recht vorhersehbar wird. Das tut aber dem Vergnügen an der spannenden, in sich runden Handlung praktisch keinen Abbruch. Satte sechs Stunden guter Unterhaltung! Weitere Hörbücher des Autoren Das gläserne Paradies
Die Glasbläserin (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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