28.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Auf der Suche nach dem Sinn seines Lebens schlägt der junge Brahmane Siddhartha viele Wege ein: Er wird Asket und Pilger, dann Kaufmann und Vater. Doch immer glaubt er, gescheitert zu sein, wird des Lebens überdrüssig, bis er eines Tages begreift, dass in der Vielfalt seiner Erfahrungen die Erkenntnis verborgen ist. Der große Charakterdarsteller Ulrich Matthes gibt der Weisheit von Hesses Werk eine Stimme, die uns nicht mehr loslässt.
Unsere Rezension Hermann Hesse ist einer der bekanntesten deutschen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Werke laufen unter dem Stichwort Literatur, die meisten haben im Laufe ihrer schulischen Laufbahn irgendwann einmal etwas von ihm lesen müssen. Die Betonung liegt auf müssen, denn wer sich nicht ausgesprochen für die „schwere Literatur“ interessiert empfindet dies immer als müssen. Durch den Zwang des Lehrplans gerät man aber auch automatisch in eine Abwehrhaltung, und öffnet sich nicht mehr dem Werk. Leider findet die Auswahl der Bücher aber auch immer auf sehr konservative Weise statt, denn „Siddhartha“ zeigt, dass es Autoren gab, welche ausgesprochen einfallsreich, experimentierfreudig und wagemutig waren. Die Geschichte des jungen Inders Siddhartha ist die Suche nach dem Sinn des Lebens, nach dem Weg, welchen man im Leben wählen sollte, nach dem wahren Ich. Diese Geschichte wird aber in dieser Erzählung nicht anhand einer eher langweiligen Schilderung des Seelenlebens eines Durchschnitts-Deutschen geschildert, Hesse wählt als Hintergrund die Lebensweise Indiens. Dies zeichnet das Stück auch aus: der exotische Hintergrund und die für literarische Verhältnisse auch sehr lebendige Umsetzung fasziniert. Die Suche des eigenen Weges und des eigenen Ichs ist auf einer Metaebene übertragbar auf unsere Verhältnisse, sie wird aber anhand des Wechsels zwischen verschiedenen indischen Glaubensrichtungen dargestellt. Auch wird nicht nur das Gefühlsleben und die Gedankenwelt der Hauptfigur dargestellt. Dies würde man bei einer ähnlichen Erzählung erwarten, welche in Deutschland angesiedelt ist. In „Siddhartha“ spürt man aber den Einfluss der Kraft und Vitalität der Sonne, verfolgt Stationen des Lebens der Hauptfigur und hat eher den Eindruck, einem Roman denn einer Findungsstudie zu folgen. Die Lebendigkeit der Erzählung wird leider nicht ganz so transportiert durch die Lesung Ulrich Matthes. Das Hörbuch ist neu erschienen, allerdings als Neuauflage einer Produktion aus dem Jahre 2002. Ein wenig hört man, dass auch die Welt des Hörbuchs einem kleinen Wandel unterliegt. Heutzutage achtet man auch bei ruhigen Literatur-Lesungen darauf, dass die Lesung an Intensität einer anderen Produktion nicht unbedingt nachstehen muss. Ulrich Mühe liest zwar sehr korrekt, aber auch ein klein wenig emotions- oder ausdruckloser als dies sein müsste. Gerade „Siddhartha“ würde ein wenig mehr blumiger Lebendigkeit vertragen. Dennoch ein sehr lohnendes Stück, ein absolutes Highlight meiner Bibliothek der alternativen Standard-Werke! Weitere Hörbücher des Autoren Best of Hermann Hesse
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