15.05.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Philip Odell ist ehemaliger Militärattaché und mit allen Wassern gewaschen. Eines Tages wird aus einem Rendezvous mit der hübschen Heather McMara sein erster Fall: Heathers Bruder Ricky wurde tot aus der Themse gefischt. Er galt als Halunke, deshalb mag Heather an einen Unfall oder Selbstmord nicht glauben. Und so stellt Odell eigene Nachforschungen an und gerät bald in ein gefährliches Netz aus Intrigen, Eifersucht und schmutzigen Geschäften...
Unsere Rezension Nach den Temple-Fällen von Francis Durbridge und „Gestatten – mein Name ist Cox“ von Rolf und Alexandra Becker kommt nun eine weitere, sehr bekannte Serie von Radio-Klassikern auf den Hörspiel-Markt. Die Hörspiele der Dame-Serie wurden von Lester Powell in den 40er Jahren für den BBC produziert. In den 50ern dürfte sich dann auch das deutsche Publikum – nach der Übersetzung von Marianne de Barde – daran erfreuen. Der Titel „Die Dame“ täuscht ein wenig, denn es handelt sich keineswegs um eine weibliche Hauptdarstellerin. Der ehemalige Secret-Service-Mitarbeiter Philip Odell gerät mehr aus Gefälligkeit gegenüber seiner Freundin Heather McMara in den Strudel der Ereignisse, die nun folgen. Vergleicht man die Dame-Krimis mit den weiteren oben genannten Klassikern, so haben die Fälle deutliche ihren eigenen Stil, aber teilweise auch Gemeinsamkeiten. Paul Temple grenzt sich mit seinen Krimis deutlich ab. Bei ihm wird der Hörer größtenteils durch die Spannung gefesselt. Paul Cox dagegen kommt der vorliegenden Reihe schon näher. Auch er ist, ebenso wie „Die Dame“, sehr spannend, aber nicht minder humorvoll. Phillip Odell zu lauschen, der übrigens selber als Erzähler fungiert und sehr witzige Bemerkungen zum Besten gibt, macht in erster Linie Spaß und dann erst folgt die Spannung. Ein Hörvergnügen, an dem es wirklich nichts auszusetzen gibt! Bei der Gestaltung des Booklets hätte sich der Verlag noch etwas mehr Mühe geben können. Denkt man an die Ausgaben der Temple-Krimis, wo z. B. Fotos der Sprecher während der Aufnahmen zu sehen sind oder andere Details, so hätte die Dame-Ausgabe noch etwas mehr Atmosphäre aus den 50ern vertragen können. Nichts desto trotz ein klarer Kauf für Freunde von Klassikern der Hörspielbranche! Unsere Rezension Der Auftakt dieser „neuen“ Krimi-Hörspiel-Reihe präsentiert einen nahezu unvergleichlichen Krimi. Da dieses Genre jedes Jahr das mit den meisten Neu-Erscheinungen ist, kommt immer seltener etwas ganz neues auf den Markt. Dies ist mit der Dame-Reihe beinahe der Fall. Es gibt nur eine andere Krimi-Serie, die dieser recht nahe kommt, nämlich die Paul-Temple-Krimis. Beide Reihen sind in den 40er, 50 er und 60er Jahren entstanden und aufgenommen worden, und werden nun mit dem selben nostalgischen Flair wieder veröffentlicht. Auch wenn sich die beiden Autoren gegen den Vergleich wahrscheinlich ein wenig gewehrt hätten, liegt dieser zwischen den beiden Nostalgie-Krimi-Serien sehr nahe, zumal es auch noch weitere Parallelen gibt. So sind zum Beispiel beide „Detektive“ sehr charmant und dennoch immer auch witzig bis ironisch. Auch Philip Odell aus „Die Dame“ ist ein liebenswerter Zeitgenosse, dem man gerne bei der Lösung des Falles lauscht. Und auch er bemüht sich, die Fälle nicht durch Gewalt, Erpressung und Einschüchterung zu lösen, sondern durch Gespräche mit allen Beteiligten. Dabei gerät er aber durchaus in verzwickte und auch gefährliche Situationen. Die Nostalgie-Stimmung ist vielleicht einen kleinen Tick ausgeprägter als bei Paul Temple, dafür ist der Fall, den es zu lösen gilt, aber auch ein klein wenig verzwackter, und man muss sehr aufmerksam der Geschichte folgen, möchte man nicht abgehängt werden. Dies liegt daran, dass immer mehr Personen auftauchen, welche man zu Beginn nicht wirklich als sehr wichtig einstuft, und daher sich ihre Namen und Verflechtungen nicht merkt. Wenn man dann mitbekommt, dass diese Fakten doch wichtig sind, ist es bereits zu spät. Daher kann man nur anraten, von Beginn an recht aufmerksam den neuen Personen gegenüber zu sein. Leider hat der Verlag den Hörer nicht mit einer Seite im Booklet unterstützt, auf welcher die wichtigsten Personen namentlich und mit der Beziehung zum Toten vermerkt sind. Dies hätte den Hörer in diesem Fall sehr geholfen. Die Sprecher sind sehr gut, und auch für die nicht mehr ganz zeitgemäße Aufnahmequalität kann man nichts abziehen, denn gerade darauf beruht ja der Charme des Stückes. Man hört nicht nur einen spannenden Fall, sondern hat auch noch gleichzeitig das Gefühl, in einer Zeitmaschine zu sitzen, und für die Dauer des Hörens in eine frühere Zeit entführt zu werden. Ein auf jeden Fall außergewöhnlicher Krimi, den man allen nur empfehlen kann, die mal wieder einen ganz anderen Vertreter dieses Genres hören möchten. Weitere Hörbücher des Autoren Die Dame ist blond
Die Dame mit den grauen Löckchen Krimi Kult Kiste Krimi Kult Kiste 3 Krimi Kult Kiste 4 Krimi Kult Kiste 5 (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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