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Hörbuch ISBN 3821853794
Inhaltsangabe des Verlags

Ist Ihr Mann treu? Finden Sie es heraus.« Ein Zweizeiler in den Kleinanzeigen – damit verschafft Vera eifersüchtigen Frauen Gewißheit und zahlt den Männern deren Gier, Phantasien und Erniedrigungen heim. Bis sie auf den Schriftsteller Axel Behrendt angesetzt wird. Der nicht an ihrem Körper interessiert ist, sondern an ihrer Person. Behrendt will Veras Geschichte erfahren, und plötzlich ist es Vera, die die Kontrolle verliert ....

Titel

Die gefährliche Frau

 
AutorThommie Bayer
GenreLiebe
ArtLesung
SprecherAnna Thalbach
Ulrich Tukur
VerlagLido
VeröffentlichungFebruar 2005
CDs4
ISBN9783821853796  (früher 3821853794)
Preis CD
24,95 € (unverbindliche Preisempfehlung)
CD Kauf
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Dauer284 min
 


Unsere Rezension  

Vera ist eine Hure mit Spezialgebiet. So sieht sie sich zumindest selbst. Im Auftrag von Ehefrauen stellt sie deren Ehemänner auf die Probe, indem sie ihnen die Möglichkeit zum Seitensprung gibt - meistens mit Erfolg. Daher wundert es Vera nicht sonderlich, dass sie den Auftrag erhält, den unnahbar und edelmütig wirkenden Schriftsteller Axel Behrendt auf Herz und Nieren zu prüfen.
Ihr erster Anlauf scheitert zwar kläglich, doch dann ändert sie ihre Taktik und beschließt, ihn mit ihrer eigenen Geschichte zu ködern. Dabei kommen sie sich langsam näher und Vera beginnt, nicht nur über ihr Leben nachzudenken, sondern auch längst verloren geglaubte Gefühle neu zu entdecken.

Thommie Bayer, Jahrgang 1953, war in der Vergangenheit als Maler, Kabarettist, Liedermacher und Schriftsteller tätig. Seit Mitte der 80er Jahre konzentriert er sich jedoch hauptsächlich auf den literarischen Bereich. Mit seinem eingängigen Stil aus Melancholie und Humor konnte er bislang große Erfolge feiern, unter anderem mit Werken wie „Das Herz ist eine miese Gegend“, „Der Himmel fängt über dem Boden an“ oder „Das Aquarium“, das ebenfalls als Hörbuch bei Lido erschienen ist.

Anna Thalbach liest diesen Roman, der aus Veras Perspektive die Ereignisse rund um den Schriftsteller und dessen Verführung schildert. Damit wäre auch schon das Hauptproblem genannt: die Erzählerin selbst taut im Laufe des Romans immer weiter auf, entwickelt sich von der abgebrühten Edel-Prostituierten zum zweifelnden Nervenbündel, das zwischen beruflichem Pflichtbewusstsein und Zuneigung zu ihrem Opfer hin- und herschwankt. Anna Thalbach hat vor allem anfangs spürbar Probleme, den richtigen Tonfall zu finden; manches wirkt aufgesetzt, anderes dagegen zu naiv und an einigen Stellen merkt man, dass sie einfach nur vom Blatt abliest.
Vielleicht war es auch nur einfach tagesformabhängig, denn nach einer halben Stunde ändert sich dieser Zustand deutlich, als sich Vera mit Axel Behrendts Werken beschäftigt, um sich eine Strategie zu überlegen. Ab hier überzeugt Anna Thalbach, bringt den gelegentlichen Sarkasmus gekonnt rüber, steht hinter jeder eindeutigen Schilderung und jedem vulgären Wort.
Wenn sich die Ereignisse bzw. Emotionen gegen Ende des Romans jedoch überschlagen, gerät Frau Thalbachs Leistung ebenso ins Schwanken wie Vera selbst. Die Teile, in der sie emotional denkt, überzeugen nach wie vor, ganz anders dagegen die kühlen, abschätzenden Gedanken der skrupellosen Geschäftsfrau, die wieder gekünstelt wirken.
Glücklicherweise kommt ihr allerdings in dieser Situation der sehr eingängig und leicht geschriebene Text entgegen, der ohnehin an keiner Stelle langweilig wird, auch wenn die Hauptpointe des Romans vielleicht etwas zu früh für den Leser bzw. Hörer absehbar ist. Das Ende bleibt aber bis zuletzt im Dunkeln, so dass der Hörer in den letzten Minuten eher am Ausgang der Geschichte interessiert ist und somit über Anna Thalbachs kleine Schwächen gerne hinwegsieht.

Der auf dem Cover ebenfalls erwähnte Sprecher Ulrich Tukur tritt übrigens nur gegen Ende des Romans in einer kleinen Gastrolle auf, die gerade mal drei Minuten (inklusive Sprechpausen) in Anspruch nimmt und damit zu kurz ist, um vernünftig bewertet zu werden. Dass überhaupt ein Sprecherwechsel an dieser Stelle stattfand, war allerdings eine kluge Entscheidung.

„Die gefährliche Frau“ ist ein äußerst originelles, kurzweiliges, gegen Ende sogar spannendes Hörbuch mit melancholischem Grundton, garniert mit Sarkasmus und leichter Ironie, vorgetragen von einer zuerst schwächelnden, aber dann überzeugenden Anna Thalbach.
Wer etwas mehr hören will als nur einen einfachen Liebesroman, dabei auch nicht vor einigen derben Worten oder Schilderungen zurückschreckt und sich gerne mal entführen lässt in die dunkelgraue Welt der seelischen Abgründe, wird hier etwas nach seinem Geschmack finden.

Weitere Hörbücher des Autoren
 Das Aquarium
 Eine kurze Geschichte vom Glück



(© echthoerbuch.de 26.04.2019)
 


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