13.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Wolfgang Niedecken liest Bob Dylan Der BAP-Sänger liest den ersten Teil der Autobiografie seines großen Vorbildes Bob Dylan, dessen Musik nicht nur ihn, sondern eine ganze Generation geprägt hat und dessen Lieder zu den meist gehörten aller Zeiten gehören. Bob Dylan räumt auf mit den Mythen und Legenden, die sich um sein Leben und Werk ranken, er erzählt seine Geschichte selbst, blickt auf seine Kindheit zurück, schreibt leidenschaftlich über seine Musik und über die Einflüsse, die ihn geprägt haben.
Unsere Rezension Bob Dylans Autobiographie (beziehungsweise der erste Teil, weitere folgen wohl noch) ist geprägt von der Liebe zur Musik. Dylan nimmt sich selbst wohltuend zurück, und bricht aus der Reihe von Prominenten-Biographien aus, welche den Markt überschwemmen und in Ich-Darstellungen schwelgen. Teilweise hat man überhaupt nicht den Eindruck, der Biographie einer der wichtigsten Musiker des letzten Jahrhunderts zu lauschen. Dylan berichtet nicht über Partys, über extreme Erlebnisse, über riesige Verdienste. Er erzählt davon, welche Musiker er traf und wie er sie bewunderte, wie er von ihnen lernte, und erweckt den Eindruck, ein kleiner, unbedeutender Straßenmusiker würde von den Meistern lernen. Die Bescheidenheit und der Respekt, mit welchen er von all seinen Erlebnissen berichtet, sind herzerfrischend und wohltuend. Einzig die Beschreibung der Phase, in welcher er seiner Familie zuliebe versuchte, sich selbst im Bewusstsein der Menge verblassen zu lassen, lässt erahnen, welchem Star man hier überhaupt lauscht. Die Kehrseite der Medaille: dadurch dass Dylan so angenehm über sein Leben erzählt, wird diese Autobiographie für alle sensationshungrigen uninteressant. Genauso wie Dylan in der Musik nie versuchte, sich dem Mainstream zu unterwerfen, richtet sich auch dieses Hörbuch nicht an die Masse sondern an seine Fans, an alle, welche die Musikszene während seiner Anfänge kennen und lieben. Gerade jene, welche auch mit den Namen der anderen Folk- und Blues-Größen etwas anfangen können, werden es doppelt genießen, „Chronicles – Volume one“ zu hören, denn sie werden vielen alten Bekannten wieder begegnen. Wer allerdings gehofft hatte, diesen großen Mann (auch jenseits der Musikbühne) nicht näher sondern überhaupt kennen zu lernen, der wird möglicherweise ein klein wenig von dem ruhigen Hörbuch enttäuscht sein, welches nicht Bob Dylan als Prominenten oder Bob Dylan als Denker in den Vordergrund stellt sondern tatsächlich Bob Dylan den Musiker. Wolfgang Niedecken als Sprecher zu gewinnen war ein taktisch geschickter Schachzug. In den ersten paar Minuten hat man zwar immer ihn selbst vor Augen, wenn Niedecken etwas in der Ich-Perspektive erzählt. Er nimmt sich aber ebenso respektvoll zurück und liest das Hörbuch in einer sehr passenden, unaufdringlichen Art und Weise vor, dass man sehr bald nicht mehr Niedecken, sondern Dylan selbst vor Augen hat. Es war aber wichtig, dass man einen Sprecher mit einer so unangepassten Stimme fand, die meisten professionellen Hörbuch-Sprecher hätten das Stück zwar auch sehr gekonnt, aber sicher nicht so eindrucksvoll umgesetzt. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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