25.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Der arme Fabrikarbeiter Matwej und sein strenggläubiger Vetter Jacow sind einander nicht in Herzlichkeit verbunden, doch achten und respektieren sie sich. Während der Fastenzeit aber geraten die beiden bei Tisch in einen heftigen Streit mit tödlichem Ausgang...
Unsere Rezension Anton Tschechow ist mit "Der Mord" eine wirklich intelligente Erzählung gelungen, welche trotz ihrer Kürze sehr gelungen und detailliert die Geschichte eines Bruderpaars schildert, welche sich in ihrem religiösen Wahn recht ähnlich sind, und gerade darum ein Pulverfass darstellen, welches früher oder später in die Luft gehen muss. Selten hat ein Autor so einfach und gelungen dargestellt, wie zwangsläufig in manchen Situationen ein kleines Detail zu Gewalt, Verbrechen und Zerstörung führen kann, wenn nur genügend psychischer Druck aufgestaut wurde, welcher sich nicht rechtzeitig entlädt. Doch die Erzählung "Der Mord" ist nicht nur psychologisch angelegt, auch falscher religiöser Wahn wird angeprangert, und dem religiös interessierten Hörer wird mal wieder sehr eindringlich aufgezeigt, dass Glaube nie zu einem Formalismus werden darf, und dass lediglich das blinde Befolgen frommer Regeln kein Garant für frommes Handeln ist. Allerdings sollte man jetzt nicht den Eindruck gewinnen, die Religion stünde im Vordergrund. "Der Mord" ist auch für die Hörer interessant, welche mit dem Thema Religion nichts anfangen können, denn die Handlung basiert auf der Religion und dem Glauben, allerdings bilden diese nur den Handlungsrahmen einer viel tiefergehenden Aussage. Man muss also nicht gläubig sein, um diese Erzählung spannend zu finden. "Der Mord" zieht allerdings nur einen Teil seiner Bedeutung aus der Spannung. Hinzu kommt noch eine gut transportierte und sehr wichtige Aussage. Es ist vielleicht vermessen, diese Geschichte in eine Reihe zu setzen mit "Nathan der Weise" von Lessing, wohl dem Stück mit der deutlichsten und wichtigsten Aussage mindestens der deutschen, wenn nicht gar der internationalen Literatur. Aber man kann in "Der Mord" schon deutliche Parallelen entdecken. Einen großen Anteil am positiven Eindruck, welchen dieses Hörbuch hinterlässt, hat der Sprecher, Matthias Haase. Man hat nicht den Eindruck, einer Lesung zu lauschen. Vielmehr erzählt er die Geschichte. Man hört also nicht wie in vielen anderen literarischen Lesungen die sklavische Ergebenheit an den Text. Matthias Haase spricht den Text so, als würde er ihn wirklich im Kreis von Freunden mit seinen Worten die Geschichte erzählen. Eine wirklich ausgezeichnete Lesung! Weitere Hörbücher des Autoren Bellmann liest Anton Tschechow
Der Dicke und der Dünne Der Kirschgarten Der schwarze Mönch Der schwarze Mönch Der schwarze Mönch Die Dame mit dem Hündchen Die Dame mit dem Hündchen Die Dame mit dem Hündchen Die Dame mit dem Hündchen Die Dame mit dem Hündchen & Von der Liebe Drei Schwestern Ein unnötiger Sieg Flattergeist Mein ferner lieber Mensch Rendezvous in der Sommerfrische Rothschilds Geige Von der Liebe Von der Liebe Von der Liebe – Novellen Über die Schädlichkeit des Tabaks - Schwanengesang (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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