29.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Der junge Ned Maddstone, klug, sportlich, gutaussehend, gerät durch den üblen Scherz dreier Neider in eine Irrenanstalt. Nach leidvollen Jahren - Ned ist längst erwachsen - gelingt ihm im Sarg des Mitinsassen Babe die Flucht. Von Babe hat er ein Vermögen geerbt; nun verschafft er sich eine neue Identität, steigt auf zu einem der mächtigsten Männer der Welt und nimmt Rache an den Drahtziehern von einst. Nach dem Vorbild des Romans »Der Graf von Monte Christo« schuf Stephen Fry ein furioses Drama voller Sprachwitz und überraschender Pointen.
Unsere Rezension Rache muss man kalt genießen Plötzlich und ohne zu wissen, warum, wird der 17jährige Ned Maddstone in London verhaftet. Bei der folgenden Leibesvisitation entdecken die Polizeibeamten eine Tüte mit Rauschgift, die ihm heimlich zugesteckt wurde, und einen Brief, den der ahnungslose Collegeboy überbringen sollte. Diese beiden Funde bedeuten den Ruin des jungen Mannes, das Ende seiner noch nicht begonnenen glänzenden Karriere, die Zerstörung seines Lebens. Nedd Maddstone wird verhört, betäubt und verschwindet für fast 20 Jahre in einer psychiatrischen Anstalt für politische Häftlinge, namenlos und vergessen. Sein Schicksal scheint besiegelt. Was klingt wie eine kafkaeske Nachtmahr, in der man ungreifbaren Mächten hilflos ausgeliefert ist, ist jedoch eine moderne Version des Grafen von Monte Christo, komisch und spannend zugleich. Der Schriftsteller und Satiriker Stephen Fry, der hierzulande auch durch seine Filme bekannt geworden ist, versetzt die Gefängnisinsel Chateau d´If vor die dänische Küste und macht aus dem Abbé Faria den Exspion Babe. Dieser bringt dem verzweifelten Nedd nicht nur bei, seinen Verstand zu schärfen, sondern verhilft ihm auch nach geglückter Flucht zu einem immensen Vermögen. Nedd setzt also sein Geld gewinnbringend ein und wird zu einem der mächtigsten Internet-Tycoons des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Und diese Position nutzt er nach Kräften aus, um falsche Freunde und korrupten Polizisten, die damals seine Zukunft vernichtet hatten, zu jagen und zur Strecke zu bringen: Unerbittlich und präzise nimmt er fürchterliche Rache an den Verschwörern. Hier nimmt die Handlung eine fast wahnwitzige Wendung, dass es einem eiskalt den Rücken hinunterläuft. Nebenbei spießt Stephen Fry noch zielsicher die ungelösten Probleme im Vereinigten Königreich auf, sei es der Nordirland-Konflikt, die Überbleibsel des Kolonialdenkens oder die Standesdünkel der Oberschicht. Sehr englisch mit wohlgesetzter Distanz und köstlich-bissigen Worten beschreibt Fry die Wandlung eines von der Menschen Schlechtigkeit unberührten Jünglings zum rücksichtslosen Racheengel. "Der Sterne Tennisbälle" ist Abenteuerroman, Gesellschaftssatire und psychologische Studie zugleich. Und ein Hörbuch, das prächtige Unterhaltung garantiert. Weitere Hörbücher des Autoren Der Lügner
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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