18.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags "... Eine Fliege summt, und sie fragt sich erstaunt, wo diese Fliege herkommt und woher sie weiß... Der Mann stiert sie immer noch an, seine Hand tastet auf dem Bett umher. Sie hört ihn atmen und sie riecht wie ein Tier, scharf und nach Schweiß. Nun ist sie es, die starr ist, unbewegt und ganz ruhig. Er hat das Messer in der Hand, das er endlich gefunden hat, und er stöhnt leise. Tiefes Mitleid mit ihm erfasst sie, und als er ganz nah vor ihr steht und sich über sie beugt, öffnet die die Lippen und legt den Kopf zurück." Aus "Weißer Fingerhut"
Unsere Rezension Man braucht eigentlich nur einen Satz zu sagen, um dieses Hörbuch zu beurteilen: "Grusel auf höchstem Niveau!". Und doch darf man diesen Satz nicht alleine stehen lassen, denn zu schnell würden einige dieses Hörbuch links liegen lassen, da sie es dank der Nähe von grusligen Geschichten zu Horror-Geschichten falsch beurteilen würden. Aber im Gegensatz zu diesen steht nicht das grausame Erlebnis oder extreme Action im Vordergrund, sondern die Wanderung unserer Psyche im Dämmerzustand zwischen Traum und Wachen. In beiden Geschichten spinnt die Autorin die Geschichte aus der Nähe unserer Traumwelt zur Totenwelt. Beide beruhen auf Phantasie, auf nicht-körperlichem empfinden. Beide Geschichten behandeln dieses Thema aber literarisch auf hohem Niveau, ohne aber die Komplexität der Klassiker zu erreichen. Eine herrliche Mischung, empfehlenswert für alle, welche sich für anspruchsvolle Unterhaltung interessieren. Neben den beiden tollen Geschichten glänzt aber auch die Umsetzung von "Das Haus mit den hundert Türen". Zwar werden Elemente wie Musik und Hintergrund-Geräusche dezent eingesetzt, aber dafür auf den Punkt passend. Wenn die Produzenten leichte Beklemmung beim Hörer erzeugen wollen, dann schaffen sie es auch. Dank der ungeheuer beeindruckenden Umsetzung spielen die Macher mit den Gefühlen des Hörers, ohne dass er sich dieser Wirkung entziehen kann. Einzig die von Karin Schilling vorgetragene Geschichte wirkt ein klein wenig hölzern gesprochen. Sie überzeugt nur zum Teil. Das macht aber nichts, den schlecht liest sie auch nicht, und die Geschichte hätte man sicherlich sogar schlecht vortragen können, und sie würde immer noch wirken. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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