03.05.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Gedichte und Briefauszüge
Unsere Rezension "Ich habe keine Worte. Ich kenne keine Worte" schrieb August Stramm in einem Brief aus dem Jahre 1915 an seine Angehörigen. Die Eindrücke des ersten Weltkrieges, die Stramm während seiner Armeezeit gewann, waren mit Worten für ihn nicht länger zu beschreiben. Diese Tatsache führte zur Sprachlosigkeit. Worüber konnte noch geschrieben werden? Eine Frage, die viele Künstler, auch nach dem zweiten Weltkrieg, beschäftigte. Eine mögliche Zerrissenheit wird durch diese CD hervorragend umgesetzt und vermittelt. Sie ist ein Klangbild, bestehend aus vielen Kleinstbildern, doch diese Kleinstbilder sind schon in sich gebrochen, so dass auch das Gesamtbild sehr zerbrechlich wird - ja werden muss. Worte werden neu gebildet oder fallen in sich zusammen. Ein Innehalten, ein Aufflammen, ein Untergehen. Das gilt auch für die "musikalische Vertonung", die oft eher an Maschinengeräusche erinnert. Alles spielt auf diese Weise eben doch wieder zusammen. Stramm will mit seiner "Sprachlosigkeit" die Bilder in seinem Kopf umsetzen. Der Sprecher erinnert an Arno Schmidt. Sicher auch nicht ganz zufällig. Zum Schluss noch ein kleiner Hinweis: Es empfiehlt sich diese CD über Kopfhörer zu hören, da sonst vom Text viel untergeht und Musik und Worte auf diese Weise viel bewusster wahrgenommen werden können. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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