28.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags F.G. ist wieder einmal in - sagen wir kriminalistischer Top-Form. Während draussen vor dem Fenster der Bibliothek ein Schneesturm tobt, sitzt Francois Gayot de Pitaval vor seinem geliebten Kamin und hängt äusserst subtilen Gedanken nach. Wie immer beschäftigt er sich mit der Frage von Recht und Unrecht, frönt seiner Leidenschaft: Dem Sammeln und Erzählen von Rechtsfällen aus vergangenen Jahrhunderten - und wie Sie sicherlich schon wissen, interessiert Ihn am Verbrechen selbst natürlich vor allem die menschliche Seite. Aber lassen wir doch den Meister selbst zu Worte kommen: Werter Freund der Kiminalliteratur, seid gegrüsst! Wovon ich Euch heute zu berichten habe? Warum nehmt Ihr nicht Platz, hier, im Sessel neben mir, am Kamin. Da ich mich kurz fassen muss, man sagt ja in Euren modernen Zeiten sei kein Raum mehr für den subtilen Gedanken... nun gut. Von einem Hexenprozess und Manfried dem Gesellen!! ...oder vielmehr der Frage, was war die Ursache für jenes düstere Kapitel der „Hexen“ in der Geschichte der Kriminalistik? War es tatsächlich der Aberglaube? Die Angst vor Verwünschungen und alten bösen Weibern mit warzigen Nasen? ... oder sind nicht eher die menschlichen Interessen der Ausschlag, das Streben nach niederen Gründen, die die Scheiterhaufen in Europa zum brennen brachten? Der Fall der Katharina Unterholzer zeigt recht deutlich wo die wahren Ursachen für die Hexenprozesse zu suchen sind. In Sachen Manfried, scheint das Urteil gerecht. Dem ehrbaren Steinmetzgesell, dem besten Hauer der Dombauhütte, die durch den brutalen Meister erlittene Pein - gerächt. Doch stellt man die Frage nach den eigentlichen Opfern, wendet man das Auge des Betrachters der menschlichen Seite zu... Habt Ihr noch etwas Zeit? Dann nehmt Platz!, Hier am Kamin - neben mir... ansonsten denkt daran: Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein
Unsere Rezension Dieses Hörspiel führt uns zurück in das „deutsche“ Mittelalter, um uns zu zeigen, was es mit der Inquisition und den Hexenprozessen denn wirklich auf sich hatte. Zumindest was die erste der zwei Geschichten auf dieser CD angeht. Wir alle wissen welche Beweggründe hinter Hexenprozessen standen. In dieser Geschichte wird aber sehr deutlich, dass es diese Machtspiele und den Machtmissbrauch auch in den kleinsten „Machtbereichen“ und aus schon fast banalen Gründen gegeben hat. Die zweite Geschichte, spielt ebenfalls zu Anfangs erwähntem Zeitraum, handelt jedoch nicht mehr von Hexen oder der Inquisition, aber auch von einem „Prozess“ bzw. einer „Straftat“, im Zuge eines Dombaus. Sie handelt von einem Gesellen, der unter seinem Meister zu leiden hat. Beide Geschichten finden ihren Abschluss in einer moralischen Hinterfragung durch den Erzähler. Ist Schuld und Nicht-Schuld so offensichtlich, macht man sich schuldig, wenn das Ergebnis gut ist? Solche und ähnliche Fragen werden dem Hörer am Ende der beiden Geschichten gestellt. Sie bleiben natürlich unbeantwortet. Der Erzähler ist in diesem Hörspiel, kein gewöhnlicher Erzähler. Viel mehr agiert er als eigenständige Person im Hörspiel. Er lädt den Hörer zu sich an den Kamin ein, um mit ihm die Frage zu klären, warum Hexen in der Geschichte der Kriminalität eine Rolle spielten und erzählt uns dann quasi als Beispiel die Geschichten. Die Sprecherleistung ist durchschnittlich, aber nicht schlecht. Es handelt sich um keine große Produktion mit bekannten Sprechern. Auf Musik und Effekte wird größtenteils verzichtet. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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