18.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Ein Schiff, größer als alles, was man bis dato kannte; der kühne Versuch, in der Mitte des 19. Jahrhunderts erstmals die Alte und die Neue Welt durch ein Telegraphenkabel miteinander zu verbinden; Menschen, deren Entschlossenheit, die gesetzten Ziele zu erreichen, oft in fatalem Widerspruch steht zu den Gefühlen, die sie leiten - das sind die Ingredienzien, aus denen John Griesemer seinen hoch gelobten Bestseller geschaffen hat.
Unsere Rezension mare hörbuch kann man nur der Entscheidung danken, solch ein langes Buch wenn gleich gekürzt aber doch immerhin auf 11 CDs verteilt zu veröffentlichen. Leider wird in der Regel doch immer viel stärker gekürzt als hier geschehen. Dadurch kommt man in einen richtigen Hörrausch hinein, denn wie lange man schon gehört hat, es sind immer noch etliche CDs zu hören. Und mit Charles Brauer wurde ein Sprecher gewonnen, wie man ihn sich nicht besser hätte wünschen können. Soweit zur äußeren Form von "Rausch". Inhaltlich ist es schwieriger ein Urteil zu fällen. Das Hörbuch wandelt sich im Laufe der Zeit, wodurch man es zu verschiedenen Zeitpunkten auch unterschiedlich beurteilen möchte. Zu Beginn ist es eine Geschichte über die Verlegung eines Telegraphenkabels quer über den Ozean, und persönliche Schicksale, welche geschildert werden, haben ihre Bedeutung nur vor diesem Hintergrund. Im weiteren Verlauf spalten sich die beiden Inhalte auf, und werden abwechselnd mit gleich großer Wichtigkeit für die Geschichte erzählt. Dann geht es nur noch um die Schicksale der an dem Projekt beteiligten Personen, und dann wird deren Geschichte wieder vor dem Hintergrund der Expedition erzählt. Leider gibt es gerade in der zweiten Phase, wo die Expedition und die Schicksale der Personen abwechselnd geschildert werden, keine große Verflechtung zwischen den beiden Strängen, und man fragt sich immer wieder, was die Einschübe überhaupt sollen. Dies klärt sich später, wenn man sieht, dass "Rausch" eigentlich gar keine Geschichte über die Expedition sondern eine über die Menschen ist. Aber bis dahin sind die häufigen und nicht kurzen Einschübe ein wenig unmotiviert. Leider kann dieser Strang auch im weiteren Fortgang der Geschichte nicht immer überzeugen, und man freut sich jedes mal, wenn die Handlung wieder zurück auf das Schiff wechselt. Ansonsten kann man diesem Roman nichts vorwerfen. Abgesehen von dem oben genannten Punkt schafft Griesemer es, beide Stränge überzeugend zu schildern. Während man einem Roman über das Schicksal einiger sehr interessanter Personen lauscht, erfährt man so nebenbei einiges über die Anfänge der transkontinentalen Kommunikation. Dies ist wichtig und faszinierend, denn man kann sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen, dass man noch vor wenigen Jahrhunderten über wichtige weltpolitische Geschehnisse erst nach Wochen erfahren hat, nachdem das Postschiff angelegt hat. Aber so selbstverständlich man das heute nimmt, wie kam denn damals ein so langes Kabel von Europa nach Amerika? Dieser Hintergrund ist es, der am meisten fasziniert, und trotz der dramaturgischer Mängel, welche eine Bestwertung verhindern, dennoch das Hörbuch empfehlenswert machen. Ob es einem potentiellen Käufer den dafür hohen Preis wert ist, muss man selbst entscheiden. Diese Entscheidung kann wegen der unterschiedlichen Qualität der beiden Handlungsstränge nicht abgenommen werden. Weitere Hörbücher des Autoren Niemand denkt an Grönland
Rausch Rausch (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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