23.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Wie auch die Vorlage von William Shakespeare handelt Kellers Novelle von der Liebe eines jungen Paares, das wegen der Feindschaft der Familien nicht zueinander finden darf und das sich deshalb am Ende das Leben nimmt. Während Shakespeares Drama in der Stadt spielt, verlegt Keller die Handlung in ein Dorf. In diesem Dorf kommt es zu einem Streit der Eltern von Sali (Romeo) und Vrenchen (Julia), der die Streitenden um einen großen Teil ihres Besitzes und um ihr Ansehen bringt. Salis Vater Manz zieht daraufhin in die Stadt, um sich dort eine neue Existenz aufzubauen und Marti, Vrenchens Vater, versucht, seinen Hof wieder aufzubauen. Beide Versuche sind jedoch erfolglos. Als sich die beiden Männer beim Angeln am Fluss wiederfinden, geraten sie in einen heftigen Streit. Ihre beiden Kinder versuchen den Streit zu schlichten und sehen sich so nach langer Zeit wieder. Sie verlieben sich ineinander, dürfen aber nicht zusammen sein. Bei einem Streit schlägt Sali Marti mit einem Stein nieder. Vrenchen und Sali beschließen wegzugehen und zukünftig in den Bergen zu leben. Doch auf dem Weg dorthin wird ihnen die Ausweglosigkeit ihrer Situation bewusst und sie beschließen, sich das Leben zu nehmen, um so für immer vereint zu sein.
Unsere Rezension Die Geschichte von Shakespeares unglücklichem Liebespaar Romeo und Julia, die aufgrund eines Familienkriegs ihre Liebe nicht leben durften, sollte wohl jedem bekannt sein. In "Romeo und Julia auf dem Dorfe" verlegt Gottfried Keller die Handlung von Verona in die Nähe des Dörfchens Seldwyla und geht sogar noch ein Stückchen weiter als Shakespeare, indem er deutlich den Grund des Familienstreits und den darauf folgenden Niedergang der beiden Bauernfamilien Manz und Marti beschreibt. Erst bei der letzten Begegnung ihrer Eltern treffen sich deren Kinder Sali und Vrenchen nach vielen Jahren wieder und erkennen ihre Liebe zueinander. Doch wird ihr Glück von langer Dauer sein? Die Erzählung von "Romeo und Julia auf dem Dorfe" ist eigentlich ganz gut zu lesen, wenn auch vieles heute bieder und altbacken erscheint. Kellers Geschichte vorzulesen, ist dagegen eine echte Herausforderung. Und das hängt vor allem damit zusammen, dass Gottfried Keller, ungekrönter König der eleganten, aber auch ellenlangen Schachtelsätze, sich in dieser Erzählung nach Herzenslust austobt. Sehr oft möchte man als Vorleser an den immer neuen Einschüben verzweifeln, und wenn man nach zehn Zeilen dann schließlich glaubt, am Ende eines Satzes angekommen zu sein, erwartet einen an dieser Stelle ein Komma statt eines Punktes. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, muss man Achim Hübner ein großes Lob aussprechen, denn nicht nur, dass er es – von wenigen Ausnahmen abgesehen – schafft, die gekünstelte Sprache und die teilweise irrwitzigen Satzkonstruktionen überzeugend und nachvollziehbar zu vermitteln, es gelingt ihm auch, mit seiner Stimme die jeweiligen Szenen sehr gekonnt einzufärben. Gottfried Keller wählte für seine Erzählung einen besonderen Aufbau: während zu Beginn noch eine unbeschwerte Stimmung herrscht, wird sie im Laufe der Zeit immer düsterer und pessimistischer. Achim Hübner gelang das große Kunststück, sogar beim fröhlichen und ausgelassenen Tanz von Sali und Vrenchen, eigentlich eine der wenigen wirklich unbekümmerten Szenen, eine unterschwellige Melancholie einfließen zu lassen, so dass man das Ende der beiden praktisch die ganze Zeit vor Augen hat. Ein besonderes Lob auch an die Macher des Hörbuchs: obwohl man wahrscheinlich umfangstechnisch "Romeo und Julia auf dem Dorfe" auf nur zwei CDs hätte unterbringen können, gönnte man sich doch den Luxus, Achim Hübner in seiner Sprecherrolle aufblühen zu lassen und nicht unter Zeitdruck zu setzen, so dass dieser auch die ruhigen Momente entsprechend bedacht und langsam umsetzen konnte. Eine großartige Sprecherleistung in einer hervorragenden Umsetzung eines der "klassischen Schulwerke". Weitere Hörbücher des Autoren Das verlorene Lachen
Der grüne Heinrich Der Schmied seines Glückes Der Schmied seines Glückes Die Box Die drei gerechten Kammacher Die drei gerechten Kammmacher Die Geisterseher Die missbrauchten Liebesbriefe Dietegen Frau Regel Amrain und ihr Jüngster Freundschaft als Lebens- und Schaffensquell Kleider machen Leute Kleider machen Leute Kleider machen Leute Kleider machen Leute Kleider machen Leute Kleider machen Leute Kleider machen Leute Kleider machen Leute / Pankraz der Schmoller / Die drei gerechten Kammacher Pankraz der Schmoller Pankraz, der Schmoller Pankraz, der Schmoller Pankraz, der Schmoller Romeo und Julia auf dem Dorfe Romeo und Julia auf dem Dorfe Romeo und Julia auf dem Dorfe Spiegel das Kätzchen Spiegel, das Kätzchen Spiegel, das Kätzchen (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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