28.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Wie berührt man die Seele? Durch Liebe oder durch Lust? Kann man die Seele wie einen Körper berühren und umgekehrt? Ein kontrovers diskutiertes, modernes Märchen über die Alchemie der Liebe vom Erfolgsautor Paulo Coelho. Maria ist eine junge Verkäuferin aus dem brasilianischen Hinterland. Sie träumt von Abenteuern, fernen Ländern und von der großen Liebe. Eine Woche Badeferien in Rio de Janeiro ist jedoch der einzige Traum, den sie sich erfüllen kann. Am Strand von Copacabana wird sie von einem Europäer angesprochen, der ihr anbietet, als Tänzerin in seinem Nachtclub zu arbeiten. Für Maria klingt dieses Angebot wie der Anfang eines Märchens; doch die junge Frau ist gezwungen, sich als Prostituierte durchzubringen: Sie tut es ohne Scham, schließlich hat sie sich geschworen, sich nicht zu verlieben und erlebt: Auch Sexarbeit ist ein Gewerbe, mit seinen Regeln, Tarifen, Arbeits- und Ruhetagen. Da trifft sie einen Mann, der sie bezaubert und durcheinander bringt, weil er zu ihr in einer neuen, unverständlichen Sprache spricht – der Sprache der Seele.
Unsere Rezension Wie soll man dieses Hörbuch nur bewerten? Paulo Coelho macht es den Rezensenten nicht wirklich einfach. Zu sehr wechselt "Elf Minuten" ständig wieder seine Richtung und seine Qualität. Paulo Coelho packt seine Betrachtungen zur Liebe und zum Leben in ein äußerst faszinierendes Umfeld, das Rotlicht-Milieu. Dabei ist die Hauptfigur des Romans nicht eine Frau, die vom Leben zerrüttet ist. Im Gegenteil, sie zeigt dem Hörer auf, was Leben und Lieben eigentlich bedeutet. Es ist aber kein freundlich fröhlicher Roman, denn die "Heldin" dieses Stücks muss diese Dinge selbst erst lernen. Warum ist es nun schwer, dieses Stück zu beurteilen? Der größte Teil des Romans ist einfach großartig. Er ist intensiv, aufrüttelnd und sehr eindringlich. Man wird sehr gut in das Gefühlsleben von Maria eingeführt, man hat wirklich das Gefühl, direkt in ihren Kopf sehen zu können. Und dies ist umso spannender, da sie sich in einer der entscheidendsten Phasen ihres Leben befindet. Dieses Ringen mit ihren Gefühlen ist wirklich beeindruckend und steckt an, man beginnt als Hörer selbst ständig über Liebe nachzudenken. Einige Stellen sind aber ein wenig überzogen. So lernt Maria im Rotlicht-Milieu auch eine Spielart der Liebe kennen, die für viele doch sehr ungewöhnlich ist, nämlich die sado-masoschistische Liebe. Auch diese wird nicht klischeehaft sondern sehr eindringlich beschrieben. Aber die Geschichte wird durch das Einbauen noch weiterer exotischer Elemente zwar spannender, aber der Hörer wird auch ein wenig von der Auseinandersetzung mit dem Thema Liebe und Leben abgelenkt. Diese Stellen sind trotz ihrem spektakulären Inhalt eher die schwächeren. Auch der "normale" Alltag einer Prostituierten ist bereits spannend und aufregend genug. Dieses Hörbuch ist nicht wirklich ein sehr erotisches, da es eigentlich mehr um das Thema Liebe geht, aber die Beschreibung des Arbeitsalltags und der Experimente mit der Liebe enthalten durchaus die eine oder andere Beschreibung von erotischen Handlungen. Die beiden Sprecher sind exzellent. Markus Hoffmann ist einer der präzisesten und klarsten Sprecher am Markt, der schon einige Coelho-Stücke meisterlich interpretiert hat. Allerdings klingt er am Anfang diesmal ein wenig zu kühl, so dass durch seine Lesung ein klein wenig Distanz zur Hauptfigur entseht. Dies wird aber durch die Tagebuch-Eintragungen wieder ausgeglichen. Diese werden von Nadja Schulz-Berlinghoff gelesen, welche diese Teile ungeheuer weich und einfühlsam spricht. Man bedauert immer, wenn ihr Part wieder zu Ende ist. Später findet aber auch Hoffmann wieder zu seiner gewohnten Form, und wird für die Lesung unverzichtbar. Fazit: ein Stück mit einigen wenigen Schwächen, aber die anderen Stellen sind so gut, dass man es trotzdem jedem empfehlen kann. Weitere Hörbücher des Autoren Am Ufer des Rio Piedra saß ich und weinte
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