18.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Aus einer Tür, die lärmend geöffnet wurde, glitt eine Person heraus und fiel ihm vor die Füße. Die Dunkelheit war so groß, dass man den Vorgang nur an Hand von Geräuschen erraten konnte. Die Verfolger, wer immer sie waren, blieben unter der Tür zurück. Er horchte einen Augenblick. Er merkte, dass nur ein Hemd ihre Gestalt bedeckte; wenn auch um diese Stunde der Nacht – es war etwa zwei Uhr – glaubte er doch langes, aufgelöstes Haar zu erkennen: es handelte sich demnach um eine Frau …
Unsere Rezension Stendhal schrieb diese beiden Geschichten auf eine für diese Zeit ein wenig ungewöhnliche Art und Weise. Die meisten Autoren damals schrieben Geschichten, die heutzutage sehr leicht ein wenig trocken und angestaubt wirken. Nicht aber Stendhal. Die beiden Liebesgeschichten in diesem Hörbuch, "Der Liebestrank" und "Die Truhe und das Gespenst", bringt man sowohl inhaltlich als auch vom Stil sehr schnell mit den Geschichten aus Tausendundeiner Nacht in Verbindung. Dies liegt sicher am exotischen Umfeld beider Geschichten, den obwohl Stendhal Franzose ist, spielen die Geschichten eher in Spanien, und auch die Namen erwecken daher Erinnerungen an Tausendundeine Nacht. Wem diese Erzählungen gefallen, der braucht eigentlich gar nicht mehr weiter zu lesen sondern kann sich "Der Liebestrank - Die Truhe und das Gespenst" auf jeden Fall anhören. Für alle anderen noch einige weitere Bemerkungen zum Inhalt. Es handelt sich in beiden Fällen um Liebesgeschichten, deren Hauptaugenmerk aber nicht auf den reinen emotionalen Schilderungen beruht, sondern mehr auf den Komplikationen rund um die Verhältnisse, denn in beiden Erzählungen geht es genau darum. Eine verheiratete Frau sucht in beiden trotz strenger Überwachung den Kontakt zu einem anderen Mann. Die Bemühungen, zueinander zu finden und vor allem was alles dabei schief geht, ist recht spannend und unterhaltsam. Die Erzählungen sind sprachlich für diese Zeit recht einfach geschrieben (wohlgemerkt aber nicht anspruchslos oder trivial), wodurch man sie im Vergleich zu anderen Klassikern recht entspannt genießen kann. Einziger Kritikpunkt ergibt sich aus den reichhaltigen Verwicklungen in "Die Truhe und das Gespenst", denn entweder sind die Komplikationen für die kurze Erzählung ein wenig zu komplex oder sie werden nicht ganz mit der nötigen Sorgfalt entwickelt, auf jeden Fall muss man dann doch recht konzentriert der Geschichte folgen, was nicht dem Stil der ersten Geschichte und des Anfangs der zweiten Geschichte entspricht. Gesprochen werden die beiden Geschichten von einem wie immer glänzenden Ulrich Ritter, der dieses Hörbuch recht einfühlsam liest. Weitere Hörbücher des Autoren Der Liebestrank
Rot und Schwarz Rot und Schwarz (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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