29.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Mit siebzehn Jahren wird Louise Jacobson in Paris verhaftet, weil sie Jüdin ist. Sie ist gerade mitten im Abitur. In den sechs Monaten, die sie vor ihrer Deportation nach Auschwitz in den Lagern Fresnes und Drancy verbringt, schreibt sie anrührende Briefe voll innerer Kraft an ihre Familie. Diese Briefe sind das einzige veröffentlichte Zeugnis von Jugendlichen aus den Internierungslagern. Am 31. August 1942 wird die siebzehnjährige Louise Jacobson in Paris verhaftet, weil sie keinen Judenstern trägt. Nachdem sie sechs Wochen im Gefängnis Fresnes gemeinsam mit gewöhnlichen Kriminellen und Prostituierten festgehalten wird, kommt Louise am 14. Oktober nach Drancy, einem Sammellager für die französischen Juden, wo die Transporte in die Todeslager zusammengestellt werden. Am 13. Februar 1943 wird sie nach Auschwitz deportiert und dort gleich nach ihrer Ankunft in die Gaskammer geschickt, weil sie sich als Schülerin ausgibt. Aus Fresnes und Drancy schreibt Louise an die Schwester, den Vater und die Schulfreundinnen, die gerade ihr Abitur machen. Diese Briefe sind erschütternde Zeugnisse einer Liebe zu ihren Mitmenschen und einer Reife, die man einer Siebzehnjährigen nicht zutrauen würde und die wohl aus dem unmenschlichen Schicksal erwachsen. Voller Ahnungen, dass es auf ihrem Weg kein Zurück gibt, versucht sie, die Familie aufzurichten und zu trösten. Sehnsüchtig fragt sie nach den Neuigkeiten aus der Schule und schildert minutiös den Tagesablauf im Lager. In ihrem letzten Brief heißt es: „Ich habe traurige Nachrichten, lieber Papa, nach meiner Tante bin ich an der Reihe fortzugehen. Aber das macht nichts, ich bin sehr zuversichtlich...“ Mehr als elftausend jüdische Kinder sind während der deutschen Besetzung Frankreichs umgebracht worden. Die meisten von ihnen haben keinerlei Spuren hinterlassen, weil sie sofort nach ihrer Verhaftung nach Osten deportiert wurden. Die Briefe von Louise Jacobsen sind daher ein einzigartiges Dokument, durch das sie und die anderen toten Kinder aus einem fünfzigjährigen Schlaf zu uns sprechen.
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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