23.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Musik, Tanz und Gesang – Kabarett, Comedy und Couplets Sie waren die Komiker-Stars der zwanziger Jahre in Hamburg und weit darüber hinaus: die legendären Gebrüder Wolf (eigentlich Isaac), die als Hamburger Ewerführer „Fietje“ und „Tetje“ ihre satirischen Lieder zusammen mit aktuell gewürzten plattdeutschen Döntjes servierten. 1933 machten die Nazis ihrer Karriere ein Ende. Die Theaterproduktion der Hamburger Kammerspiele ist eine charmante, komische und hoch unterhaltsame Revue und gleichzeitig eine musikalische und kulturelle Spurensuche
Unsere Rezension Als ich noch ein Kind war, haben mir mein Vater und meine Großmutter regelmäßig das Lied vom Jungen mit dem Tüdelband und einige andere Lieder der Gebrüder Wolf vorgesungen. In Erinnerung geblieben sind mir diese Lieder wohl in erster Linie, weil ich bis heute nicht weiß, was ein Tüdelband ist. Dies reichte für mich, um auf dieses Hörbuch aufmerksam zu werden, und es hat sich gelohnt. Neben vielen - auch unbekannteren - Liedern der Gebrüder Wolf, die von Peter Franke und Gerhard Garbers vorgetragen werden, finden sich auch weitere Ausschnitte aus Programmen, biografische Daten, kleine Geschichten am Rande und ein kurzer Ausschnitt einer Originalaufnahme. Dieses Hörbuch ist nicht nur ein kleines Stück Hamburg, sondern auch ein einzigartiges Zeitdokument. Man erfährt Dinge über Hamburger Plätze, Häuser und Straßen, die einem Nicht-Hamburger zumindest auf CD 1 Türen öffnen und Eintritt in ein neues Zuhause bieten. Dies wird auch dadurch unterstrichen, dass es sich um einen Live-Mitschnitt handelt. Beschrieben werden auch die großen Schwierigkeiten, die die Gebrüder Wolf im Zuge der beiden Weltkriege als Juden hatten. Doch sie kämpften tapfer um ihre Existenz, oft mit überaus scharfen Mitteln. So machen sie sich beispielsweise einmal darüber lustig, dass im Krieg so viele Ersatzprodukte vertrieben werden. So kann sich ein Selbstmordwilliger nicht an seinem Strickersatz erhängen, stirbt aber am Kaffeeersatz. Für Zuhörer, die nicht aus Norddeutschland kommen, könnte es etwas schwierig sein den Dialogen zu folgen, weil diese oft auf Hamburger Platt gesprochen werden oder zumindest Spuren davon aufweisen. Dennoch möchte ich diese CD allen Freunden des anspruchsvollen Humors und jenen, die einen lebendigen Einblick in das Hamburg des anfänglichen 20. Jahrhunderts gewinnen möchten, wärmstens ans Herz legen. Ich habe sie sehr genossen. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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