24.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Er kam auf mich zu, kam näher, mit unausweichlicher Trägheit. Ich wollte nur raus, wegrennen, in der Minute, der halben, die mir noch blieb. Ich war wie gelähmt, konnte keinen Schritt tun, als wären meine Füße in Beton gemauert. Ich schwanke nur vor und zurück, auf festem Grund. Warum ich hinaus und was er mir antun wollte, war mir nicht klar, ich wusste es nicht. Nur das ich hier drinnen ein vernichtendes Angstgefühl hatte und unvorstellbares Entsetzen verspürte. Jetzt, da es auf den Höhepunkt zuging, ging alles schneller und schneller. Er kam näher, brauchte den kurzen, noch zwischen uns liegenden Abstand auf. Seine Konturen waren noch immer undeutlich, verwischt, wie lehmverschmiert, wie die einer klobigen Tonfigur. Ich konnte die Arme aus den Seiten wachsen sehen und ihrer hummergleichen Umklammerung nicht entgehen. Ich konnte den Druck seiner Hände auf meinem Hals spüren. Er packte ihn eher seitlich als vorn, als ob er ihn lieber brechen als mich erwürgen wollte.
Unsere Rezension Was als mystischer Krimi beginnt setzt sich fort als klassischer Kriminalfall mit Indiziensuche, Befragung und klassischem Showdown. Diese Verwebung von leicht übersinnlichen Themen und rationaler Aufklärungsarbeit ist sehr gut gelungen, so dass man im ersten Teil der Produktion durchaus die Beklemmung spürt, welcher die Hauptfigur unterliegt. Cornell Woolrich ist ja bekanntermaßen ein Meister des psychologischen Krimis. Besonders interessieren ihn Fälle aus Sicht des Opfers, also der Schrecken, und wie man damit umgeht. Zumindest ist dies eine Parallele zu "Das Fenster zum Hof", wohl sein bekanntester Krimi - nicht zuletzt wegen der meisterlichen Verfilmung durch Alfred Hitchcock. Der Beginn von "Im Dunkel der Nacht" ist ähnlich meisterlich, und überzeugt auf ganzer Linie. Es ist nur Schade, dass diese beklemmende Atmosphäre doch vergleichsweise früh aufgelöst wird, und man das letzte Viertel nicht mehr mit der selben, totalen Anspannung genießt. Dennoch ein absoluter Spitzenkrimi, besonders für alle Fans dunkler und düsterer Krimis. Ich persönlich mag zwar Kai Wiesinger als Schauspieler, als Sprecher konnte ich bereits in einem anderen Stück nicht so viel mit ihm anfangen. Meiner Meinung nach ist seine Stimme ein wenig zu piepsig für einen Hörbuchsprecher. In "Im Dunkel der Nacht" störte mich das aber nur in der ersten Minute, danach war ich vom Stück zu gebannt, um darauf noch zu achten. Weitere Hörbücher des Autoren Das Fenster zum Hof
Unter Verdacht - Die Stufen zum Schafott (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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