24.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Inhaltsangabe des Verlags "Taiga Blues" zeigt das heutige Rußland fernab von Moskau und Sankt Petersburg als munteren Tummelplatz des Fatalismus und der ziellosen Energie.
Unsere Rezension Wer "Das launische Eiland" von Andrea Camilleri kennt, kann sich kaum vorstellen, dass man ein noch groteskeres Bild eines Volkes zeichnen kann. Und doch gelingt dies Alexander Ikonnikow. Und das wundersamste dabei: Camilleri merkt man an, dass sein Bild der Sizilianer total überzogen und ins groteske überspitzt ist. Ikonnikows Bild der Russen aber wirkt real, genauso scheint die russische Seele zu sein. Sein Bild der Russen ist ironisch, ja, sogar zynisch, er zeigt schonungslos alle ihre schlechten Seiten auf, und doch liebt man die Russen mit jeder Geschichte mehr. Sie haben ihre Fehler, wenn man dem Autoren glauben darf, und zwar keine geringen. Aber sie sind so offen und ehrlich, und versuchen nicht, über diese hinweg zu täuschen. Sie stehen zu ihren Fehlern, und machen sie zur Tugend. Nachdem ich diese zumeist sehr amüsanten und witzigen Geschichten gehört habe, überkam mich die Lust, einfach spontan los zu fahren, und sie auch real kennen zu lernen. Wenn die Russen auch nur halb so warmherzig und hilfsbereit sind, wie geschildert, dann dürfte die Reise ein wundervolles Erlebnis werden. Dabei wird gerade Hang zur Dramatik und zum Leiden hervorgehoben. Aber diese negativen Momente scheinen die Russen zu benötigen, um glücklich zu sein. Für wen sich dieses paradox anhört, dem kann ich nur empfehlen, "Taiga Blues" zu hören! (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||