30.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Im Mittelpunkt der szenischen Dokumentation stehen die Verhöre (nach Originalprotokollen) Niekischs durch die Gestapo. Ernst Niekisch (1889-1967), Sozialrevolutionär, Gründer der Zeitschrift „Der Widerstand“ (1926), zu deren Mitarbeitern u.a. auch Ernst Jünger und A. Paul Weber zählten, Verfasser brillanter politischer Analysen des Kaiserreichs und der Weimarer Republik.
Unsere Rezension Den beiden Autoren ist mit "Das Verhör des Ernst Niekisch" eine hervorragende Analyse der politischen Situation im Dritten Reich gelungen. Sie weben diese in eine Geschichte, die durchaus flott und interessant gemach ist, so dass man die Scheu vor solch einer Analyse wirklich nicht haben braucht. Am beeindruckendsten finde ich, dass sie keine Schwarz-Weiß-Malerei betreiben. So wird Ernst Niekisch nicht, wie man vielleicht erwarten sollte, innerhalb der ersten fünf Minuten erschlagen, sondern es gibt einen ständigen Kampf darum, was mit ihm geschehen soll. In diesen Kampf greifen viele Personen mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Hintergründen auf. Durch diesen Trick können die Autoren die Meinung und die Denkweise der verschiedensten Schichten in der Geschichte wiederspiegeln, ohne in einen Vortrag zu geraten. Besonders gut ist es den Autoren gelungen, nicht einfach nur einen Anklagepunkt nach dem nächsten aufzusagen, sondern eine wirklich offene und ehrliche Abschätzung zu liefern, ohne auch nur irgend etwas zu beschönigen. Und dabei kommen keine Phrasen heraus wie "Es war doch gar nicht alles so schlimm unter Hitler". Vielmehr zeigen sie auf, warum die Menschen aus unterschiedlichsten Schichten dies alles mitmachten. Dieses Hörspiel könnte und sollte im Geschichtsunterricht durchgenommen werden, bevor man in die graue Theorie der Geschichte versinkt, denn mit diesem Stück kann sicherlich ein klein wenig das Interesse an den damaligen Geschehnissen geweckt werden. Es sollte aber noch erwähnt werden, dass man schon ein gesundes Interesse an Politik und Geschichte mitbringen sollte, ein superspannendes Hörspiel, welches man sich nur der Handlung wegen anhören sollte, ist "Das Verhör des Ernst Niekisch" nicht. Ihr Kommentar von ChristopherGeschichtlich sicherlich interessant, jedoch erfährt man, wenn man sich mit der Materie schon auseinandergesetzt hat nicht wirklich etwas neues. Man hört den Gesprächen bzw. dem Verhör von Niekisch durch die Gestapo zu und weiß danach nicht mehr als zuvor. Das Flair einer Szenischen Dokumentation kristallisiert sich nur wenig heraus. Wer geschichtlich interessiert ist kann sich ruhig dieses Stück anhören, sollte aber nicht mit den Erwartungen daran treten, sein Wissen zu erweitern. Für den Preis lohnt es sich, lieber weiter Ausschau zu halten. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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