26.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags
Unsere Rezension "Masserberg" spielt in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts. Schauplatz ist die DDR, genauer gesagt eine Augenheilstätte im Thüringischen Masserberg. Die Hauptperson Mel, ein 17-Jähriges Mädchen, das an einer Augenkrankheit leidet, die schließlich zur Erblindung führt, beschreibt ihren Alltag dort, meist in Tagebuchform. Der Roman mag leicht erscheinen, doch es ist kein leichter Roman, denn hinter Mels aufgesetztem Selbstbewusstsein stecken in Wirklichkeit Unsicherheit und Angst. Mel beobachtet und kritisiert ihre Umwelt und ist doch selbst keineswegs weniger oberflächlich. Sie spielt mit den Gefühlen derer die sie lieben, ohne sich Gedanken über die Opfer zu machen. Ihre Überlebensstrategie ist an eine Welt voller optischer Reize angepasst. Eine Welt, die auch fast ausschließlich auf solche reagiert. Da ist es nur konsequent, dass Mel erblindet und ihr bisheriges Leben und ihre Handlungen völlig neu einschätzen muss. Am Ende läuft sie ihren Zimmergenossinnen, die mir lange Zeit am sympathischsten erschienen, doch noch den Rang ab, und es erscheint endlich die selbstbewusste Frau, die wir immer sehen wollten, und die wir nun für ihre Kraft bewundern können. Wer ein ähnliches Hörbuch wie "ruf! Mich! An!" erwartet, wird vielleicht etwas enttäuscht sein, aber auch in "Masserberg" finden wir den für die Autorin so typischen Humor und natürlich ihre wunderbare und unnachahmliche Art ihre Bücher zu präsentieren. Man kann mit diesem Hörbuch einfach nichts falsch machen. Beim hören habe ich übrigens des öfteren an Christa Wolfs Buch "leibhaftig" gedacht. Vielleicht geht es anderen ja auch so. Weitere Hörbücher des Autoren Ruf! Mich! An!
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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