28.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Der elfjährige Moses lebt allein mit seinem Vater, einem verknöcherten Rechtsanwalt, in Paris. Täglich kauft er in Monsieur Ibrahims Laden ein, dem Araber in der Rue Bleue, die so wenig blau wie Monsieur Ibrahim ein Araber ist. Denn »Araber« bedeutet in der Branche: durchgehend geöffnet, von 8 Uhr bis Mitternacht. Zwischen dem alten Mann und dem Jungen, der am Haushaltsgeld spart, um zu den Huren zu gehen, entspinnt sich eine wunderbare Freundschaft. – Mit dieser Erzählung, die auch die Spielarten des muslimischen Glaubens thematisiert, schuf Eric-Emmanuel Schmitt eine zauberhafte Parabel über Toleranz, Weisheit, Fatalismus. Den Überraschungs-Bucherfolg aus Frankreich, der auch in Deutschland die Bestsellerlisten stürmt, liest Matthias Ponnier.
Unsere Rezension Eric-Emmanuel Schmitt erzählt die Geschichte eines Jungen, der haltlos durchs Leben irrt, und vom Besitzer eines kleinen Geschäftes langsam und behutsam unter die Fittiche genommen wird. Nur am Rande ist es von Bedeutung, dass der Junge Jude ist und der Monsieur Ibrahim Moslem. Aber vielleicht wird gerade dadurch gezeigt, wie unbedeutend solche Unterschiede sind, viel wichtiger als die Religion oder die Hautfarbe eines Menschen sind seine Gefühle, seine Ängste, ist das, was er für mich tut. Die Geschichte beginnt ein wenig langsam und orientierungslos, die ersten paar Minuten sind eher ein wenig enttäuschend. Aber scheinbar braucht die Geschichte ein wenig Anlauf, denn wenn die beiden Hauptfiguren näheren Kontakt finden, wird die Geschichte sehr schön, beruhigend, interessant. Man kann sie als eine Art Paulo-Coelho-Geschichte ansehen mit deutlich mehr Handlung, als dieser in seinen meisten Werken erzählt. Schmitt versucht ebenfalls, dem Hörer zu zeigen, wie schön das Leben sein kann, wenn man sich bewusst darum bemüht. Es ist aber keine lebensfremde oder abgehobene Geschichte, denn auch über einen Besuch des Jungen im Rotlicht-Milieu wird beispielsweise berichtet, und auf sehr sympathische Art und Weise. Schade, dass es sich nur um eine einzige CD handelt, denn dieser Geschichte würde ich gerne noch länger lauschen. Gesprochen wird die Lesung einfühlsam. Matthias Ponnier ist eben ein erfahrener und guter Sprecher. Leider wurde bei der Produktion (wohl unabsichtlich) ein leicht dumpfer Unterton eingearbeitet. Dieses ist aber minimal, und fällt eigentlich nur ganz zu Beginn auf. Weitere Hörbücher des Autoren Das Evangelium nach Pilatus
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