19.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckt Robert Lubisch im Nachlass seines Vaters, einem Industriemagnaten der Nachkriegszeit, das Foto einer attraktiven Frau und einen Wehrpass, ausgestellt auf einen ihm unbekannten Mann. Was hat das alles mit seinem Vater zu tun? Robert macht sich auf die Suche und stößt dabei auf eine Journalistin, die sofort eine große Story ahnt und bereit ist, dafür auch den Ruf seines Vaters zu opfern. Doch noch bevor sie Robert etwas mitteilen kann, wird sie grausam ermordet. Robert ist entsetzt. Welche alten Wunden hat er mit seinen Nachforschungen wieder aufgerissen...?
Unsere Rezension Mechthild Borrmann ist mit ihrem Krimi "Wer das Schweigen bricht" ein wahres Meisterwerk gelungen. Geschichten aus der Nazi-Zeit und die damit verbundenen Schicksale berühren und bedrücken den Hörer/Leser oft, da die geschilderten Ereignisse nunmal tragisch sind und man sich zudem als Deutscher oft mitschuldig an den Verbrechen fühlt. Mechthild Borrmann schafft es jedoch, ihr Publikum zwar zu berühren, aber auch schlichtweg sehr gut zu unterhalten. Dies gelingt ihr durch die verschiedenen Erzählebenen, in der der Roman spielt. Da wäre einmal Robert Lubisch, der die ganzen Ermittlungen ins Rollen bringt. Er findet im Nachlass seines verstorbenen Vaters ein Foto einer Frau und den alten Wehrpass eines Mannes, die ihm beide unbekannt sind. Da ihm diese Ungewissheit keine Ruhe lässt, beginnt er selber zu ermitteln und lernt bald die Journalistin Rita kennen. Sie wittert eine große Story und übernimmt die weiteren Nachforschungen, was sie kurze Zeit später ihr Leben kostet. Von der Stelle an, als Rita die unbekannte Frau, ihr Name ist Theresa, ausfindig gemacht hat, erfährt der Hörer abwechselnd die Historie der Theresa und die aktuellen Ermittlungen vor Ort. Diese beziehen sich sowohl auf den Mord an Rita, als auch auf das anscheinend damit verbundene Verschwinden von Theresa und ihrem Ehemann in der Nachkriegszeit. Nach Ritas Tod klärt sich das ganze Geschehen abwechselnd durch Theresas Rückblicke, die polizeilichen Ermittlungen und Robert, der Antworten sucht, auf. Der Roman ist sehr einfühlsam, aufrüttelnd und spannend geschrieben und drückt dabei in keinster Weise "auf die Tränendrüse". Und als wäre der Krimi nicht schon spannend genug, überrascht das Ende dann noch völlig, auch den routinierten Krimikenner - einfach grandios! Einen kleinen Minuspunkt gibt es für die Sprecherin Katrin Daliot. Sie hat zwar eine sehr angenehme Stimme, klingt aber insgesamt mehr wie die Ansagerin einer Nachrichtensendung, es fehlt an Tiefgang. Dies mag beabsichtigt sein, um eine gewisse Distanz zum Geschehen zu vermitteln, ist aber eher störend. Insgesamt jedoch ein mitreißendes Hörbuch nicht nur für geschichtlich interessierte Krimiliebhaber. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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