29.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Es war der spektakulärste Postraub der britischen Kriminalgeschichte. Europa hielt den Atem an, als eine maskierte Gangsterbande Anfang der 60er Jahre beim Überfall auf einen englischen Postzug 2,5 Millionen Pfund erbeutete. Von Drahtziehern und Diebesgut fehlte jahrzehntelang jede Spur. Nicht nur der listige Plan, sondern vor allem der ausgeprägt galante Stil des Überfalls machte die Gangstergeschichte zum Kult. Die erste Verfilmung des Coups von 1966 brachte das Gentlemen-Flair in Millionen deutscher Wohnzimmer. 40 Jahre später ist der Retro-Klassiker jetzt als charmantes Filmhörspiel erhältlich – mit Horst Tappert u. v. a.
Unsere Rezension Mit "Die Gentlemen bitten zur Kasse" hat der DAV ein ganz besonderes Filmhörspiel veröffentlicht. Dieser Dreiteiler war zu seiner Zeit nicht nur ein echter "Straßenfeger", sondern beschreibt auch ein wahres Verbrechen. Der Autor Henry Kolarz veröffentlichte seine Dokumentation zunächst unter dem Titel "Das Superding" in dem Nachrichtenmagazin "Stern", bevor 1964 sein Kriminalbericht erstmals unter dem bekannten Titel "Die Gentlemen bitten zur Kasse" als Buch erschien. Aufgrund des immensen Interesses der Bevölkerung schrieb er dann auch, im Auftrag des Deutschen Fernsehens, das Drehbuch für den Film. Hier wurden jedoch die Namen der beteiligten Personen geändert. Der Film wurde mit großer Starbesetzung produziert, so spielten u.a. mit: Horst Tappert, Hans Cossy, Günther Neutze, Siegfried Lowitz und Grit Boettcher. Da es sich um eine geschichtliche Dokumentation handelt, werden die Hintergründe des Geschehens im Film permanent von einem Erzähler (Hans-Günter Martens) erläutert. Dokumentation und Film ergänzen sich wunderbar, und wenn man während des Films die Augen schließt und nur zuhört, hat man schon fast den Effekt eines Hörbuches. Das führt dazu, dass der Audio Verlag im vorliegenden Hörbuch zwar einen 2. Erzähler (Peter Weis) eingeführt hat, dieser aber nur partiell auftritt, wenn dem Hörer doch mal bestimmte Szenen beschrieben werden müssen. Die Einschübe von Herrn Weis sind technisch nicht immer so ganz geglückt, gelegentlich überschneiden sich seine Ergänzungen kurz mit denen von Hans-Günter Martens, sie reden sich quasi etwas ins Wort. Ein besonderer Gag des Films wird im Hörbuch nicht so ganz verständlich: Am Ende teilt der Sprecher dem Zuschauer mit, wie der rechtliche Stand bis zu diesem Datum ist, der Abspann läuft und man hält den Fim für beendet. Doch plötzlich wird der Abspann unterbrochen und Herr Martens berichtet über einen neuen Stand der Dinge, einige Zeit später. Es folgen mehrere Minuten Film und Herr Martens verabschiedet sich erneut mit dem aktuellen Stand der Dinge. Der Abspann läuft wieder, wird aber noch einmal von einer Aktualisierung und weiteren Filmminunten unterbrochen. Dies resultiert daher, dass die nicht inhaftierten Mitglieder der Bande einige ihrer Komplizen nach und nach aus dem Gefängnis befreit haben. Im Film ist dies sehr komisch, da aber der Hörer den Abspann nicht sehen kann, kann er diesen Witz leider nur halb verstehen. Schade ist, dass der Audio Verlag diese originelle Filmidee nicht zum Anlass genommen hat, um ein informatives Booklet beizufügen, in dem vielleicht Filminfos, oder der heutige "aktuelle Stand" der Verbrecherbande nachzulesen ist. Die Geschichte ging ja weiter, es folgten auch zwei Filme über Ronald Biggs, der im Film die Figur des Arthur Finegan innehatte. Beide Filme wurden 1988 produziert, einer von Phil Collins, in dem er auch die Hauptrolle spielte (Buster - Ein Gauner mit Herz) und ein weiterer, bei dem Ronald Biggs selber das Drehbuch verfasste (Prisoner of Rio, dt.: Gefangener in Rio). Fazit: Ein großes Hörvergnügen für Freunde alter "Straßenfeger"! (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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