27.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Flavia ist zwar erst elf, hat es aber faustdick hinter den Ohren bzw. in ihrem Labor. Die Leidenschaft der klugen Kleinen gilt nämlich der Chemie. Vor allem todbringende Substanzen wie indianische Pfeilgifte und Arsen haben es ihr angetan. Und sie interessiert sich nicht nur dafür, sie setzt ihre Kenntnisse auch ein: Wer Flavia dumm kommt, klagt vielleicht schon bald über einen brennenden Ausschlag oder juckende Pusteln ... Als Flavia eines Morgens eine Männerleiche im Gurkenbeet des Familienanwesens findet und ihr Vater des Mordes verdächtigt wird, entdeckt Flavia eine zweite Passion: die Detektivarbeit.
Unsere Rezension Flavia de Luce, die neue Krimiheldin für Kinder- und Jugendliche? Weit gefehlt, denn Alan Bradley schuf mit seiner jungen Heldin eine Figur, die zweifelsohne für alle Altersklassen geeignet ist. Dies ist unter anderem in der recht skurrilen Art von Flavia begründet, Dinge um sie herum zu beobachten und dem Hörer mitzuteilen. So beschreibt sie ihr Erlebnis, einen Toten morgens im Garten gefunden zu haben, als "das mit Abstand Spannendste, was ich je erlebt habe." Flavia ist originell, sehr spitzfindig, und ihr Humor ist äußerst subtil. Für sie gibt es kaum etwas Schöneres, als in ihrem exclusiven Chemielabor herumzuexperimentieren. Als Versuchskaninchen müssen ihre Schwestern herhalten, die jedoch zunächst nichts von alldem ahnen, sich nach der vollbrachten Tat aber höchst wirksam rächen. So gesehen, ist Flavia als Person alleine schon so interessant beschrieben, dass es der Kriminalhandlung vielleicht gar nicht bedürft hätte - für ein Kinderbuch. Die Kombination macht dieses Werk zu etwas wirklich Besonderem, was auch schwerlich mit anderen Werken der Literatur zu vergleichen ist. Nicht umsonst wurde Alan Bradley nur aufgrund des ersten Kapitels mit dem renommiertesten Krimipreis der Welt, dem Dagger Award, ausgezeichnet. Spannung ist vom ersten Moment an vorhanden, und sie hält sich konstant bis zum Ende. Die Geschichte spielt 1950 in Buckshaw, dem Anwesen der Familie de Luce. Durch ihre Neugierde und schnelle Auffassungsgabe kann Flavia gar nicht anders, als in dem Mordfall zu ermitteln, der auf ihrem Anwesen stattgefunden hat. Ein stark persönliches Interesse kommt hinzu, denn ihr Vater wird des Mordes bezichtigt. So clever sie auch sein mag, hat sie sich doch eine gewisse kindliche Naivität bewahrt, durch die sie in einige brenzlige und auch sehr gefährliche Situationen gerät. Diese Erfahrungen lassen ihre Persönlichkeit wachsen und zwar auf eine ernste, aber nicht bedrückende Art. "Mord im Gurkenbeet" lässt dem Hörer keine Ruhe, er muss einfach wissen, wie es weitergeht. Andrea Sawatzki setzt mit ihrer Leistung als Sprecherin dem Ganzen noch das I-Pünktchen auf. Um es auch für Kinder ansprechender zu gestalten, betont sie die verschiedenen Figuren unterschiedlich - und das sehr gekonnt! Es ist ein Vergnügen, ihr zuzuhören. Alan Bradley wird noch weitere Romane mit Flavia de Luce verfassen. Hoffentlich ist Andrea Sawatzki bei den Hörbuchproduktionen wieder mit dabei. Diese Produktion ist ein überaus gelungener Auftakt! Weitere Hörbücher des Autoren Flavia de Luce - Mord ist kein Kinderspiel
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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