26.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Wie Christus über das Wasser geht diese Mutter in der Gegenwart ihres Sohnes über das Meer ihres Irrsinns. Nie bricht Sie früher ein, als bis sich die letzte Tür des Irrenhauses hinter dem Sohn geschlossen hat. Dann aber wird es furchtbar.“ Christine Lavant beschrieb im Jahr 1946 die verstörenden Wahrnehmungen einer Frau, die sich nach einem Selbstmordversuch freiwillig in ein Irrenhaus einliefern läßt. Hier erlebt und beschreibt sie in magischen Bildern die Welten der Insassen. Die Schreibende gibt, klarsichtig trotz aller seelischen Bedrängnis, über eine abgründige Wirklichkeit Auskunft, die das Bewußtsein und das Unterbewußtsein der Insassen, des Personals und der Besucher erfaßt. Auch sie selbst sehnt schließlich den Wahn geradezu herbei, um sich darin einrichten zu können, und nicht mehr über den Sinn eines „Später“ in einem heillosen Leben nachdenken zu müssen. Die Flucht aus dieser mit Leiden erfüllten Welt, die gänzlich aus ihrer ursprünglichen Ordnung geraten ist, bleibt gegenwärtig auch in Christine Lavants erstem Lyrikband „Die unvollendete Liebe“ (1949). Gleichfalls bestimmen die Visionen, Träume und surrealen Bilder des „Irrenhauses“ auch ihre späteren Gedichte, etwa in dem vielbeachteten Band „Spindel im Mond“ (1959). Die Beobachtungen an den Insassen der Irrenanstalt scheinen zu spiegeln, was in Wahrheit schmerzlich das Leben Christine Lavants bestimmte, und was in ihrem lyrischen Werk so radikal offenbart ist.
Weitere Hörbücher des Autoren Die Bettlerschale
(© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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