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Hörbuch ISBN 3933683157
Inhaltsangabe des Verlags

„Du verstehst nicht, Max. Du solltest tot sein!“ flüstert die geheimnisvolle Frauenstimme am Telefon. Dabei wollte Max Kellerau doch nur eine Studienreise nach Freiburg machen. Und schon auf der Zugfahrt trifft er einen mysteriösen Archäologen, der ihm etwas von einer dunklen Vergangenheit der Stadt erzählt. Und dann diese Frau am Telefon, die ihn vor irgendetwas zu warnen scheint. Max gerät in einen Strudel der Ereignisse, der sich kaum aufzuhalten scheint. Welches Geheimnis rankt sich um die Region im Breisgau?

Titel

Chronologie der letzten Tage - Im Hochmoor (Folge 1)

 
Autorunbekannt
GenreHorror/Mystery
ArtHörspiel
Sprecher
VerlagPandoras Play
Veröffentlichung15.6.2003
CDs1
ISBN9783933683151  (früher 3933683157)
Preis CD
9,95 € (unverbindliche Preisempfehlung)
CD Kauf
bestellen (Für Käufe, die über diese Links getätigt werden, erhalten wir möglicherweise eine Provision.)
Im Stream/Download bei Audible
6,95 € Audible.de
Dauer53 min
 


Unsere Rezension  

"STRANGE! SPANNEND! ICH WILL MEHR!" war das erste was mir nach dem Hören des ersten Teiles der neuen Serie von Pandoras Play durch den Kopf ging. Die Geschichte ist von Anfang an interessant und verwirrend zugleich. Bereits nach den ersten 5 Minuten gehen einem ständig Fragen durch den Kopf, auf die man nicht wirklich eine Antwort findet. Aber das stört nicht. Und das macht auch das faszinierende aus.
Die Geschichte handelt von einem jungen Studenten, der nach Freiburg fährt, um sich einen Vortrag anzuhören. Doch bereits im Zug hat er seine erste von vielen seltsamen Begegnungen. Er trifft einen alten Archäologen, der ihm zum einem etwas von der dunklen Vergangenheit der Stadt Freiburg und seiner Assistentin erzählt, zum anderen scheint ihn die Tatsache, dass Max auf "seinem" Platz im Zug sitzt, sehr zu beschäftigen. Von dieser Begegnung an, wird Max immer tiefer in die Wirrungen seltsamer Geschehnisse gezogen. Das Ende der Geschichte, bringt jedoch nicht die Antworten auf die aufkommenden Fragen, im Gegenteil, sie lässt den Hörer in ziemlicher Verwirrung zurück. Das geniale daran ist jedoch, das man es nicht als störend empfindet.
Die Musikauswahl ist eher begrenzt, jedoch versteht es das Team von Pandoras Play die klassischen Elemente gekonnt einzusetzen, so das dies ebenfalls nicht als störend empfunden wird. Gleiches gilt für die sonst vorkommenden Sounds und Effekte. Mit einer Ausnahme, und das ist leider auch kein kleines Manko: die Flüsterstimmen und die verzerrten Stimmen. Stellenweise versteht man trotz erhöhter Lautstärke und genauem "lauschen" nur sehr schlecht, was die Stimmen Max da zu raunen.
Die Sprecherleistung, vor allem die des Erzählers Marco Göllner, ist gut, er erzeugt mit seiner Stimme, die für ein Mysterie-Hörspiel notwendige Atmosphäre. Von den leichten Schwächen, die beim ersten Teil der Schattensaiten-Reihe zu hören sind, ist bei den Sprechern keine Spur mehr zu finden.
Mit Schattensaiten ist "Chronologie der letzten Tagen" übrigens nicht zu vergleichen. Die Serien bewegen sich auf total verschiedenen Ebenen und in verschiedene Richtungen.
"Chronologie der letzten Tage" ist von vorneherein als 4 Teiler ausgelegt. Man darf also gespannt sein...

Unsere Rezension  

"Kino für die Ohren" - diesen sinnlichen Anspruch erfüllen nur wenige kommerzielle Hörspiele. "Im Hochmoor", erster Teil der Pandora-Serie "Chronologie der letzten Tage", gehört zweifellos zu diesen seltenen Ausnahmen. Ausgewogen in Tempo und Dramaturgie lässt das Hörspiel 51 Minuten einen packenden Film vor dem inneren Auge bzw. Ohr ablaufen. Und zwar keinen vordergründigen, platten, sondern einen unerwartet vielschichtigen und ambitioniert surrealen. David Lynch lässt grüßen.
Eingetretene Horror-Hörspiel-Pfade werden bewusst verlassen - "Im Hochmoor" ist in seinen besten Momenten tatsächlich "anders". Mit Max, dem rationalistischen und bodenständigen Studenten aus Bielefeld, der in Freiburg eigentlich nur einen Professor aufsuchen will, rutscht der Hörer von Minute zu Minute tiefer hinein in ein dämonisches Geschehen, dem man sich, je weiter die Handlung fortläuft, immer weniger entziehen kann. Warnende Zeichen an der Wand (ein seltsam verschrobener Mitreisender im Zugabteil, rätselhafte Handy-Anrufe von einer Unbekannten usw.) machen alsbald klar, dass diese Reise kein harmloser Bildungstripp bleiben wird.
Wir reisen mit Max in unsere eigene Veränderung, mehr und mehr verlieren wir dabei unsere eigene Identität und finden uns auf einem dämonischen Schachbrett in Form eines Pentagrammes als Spielfigur wieder. Doch was ist der Sinn der Partie? Warum scheint der harmlose Max plötzlich Zielscheibe finsterer Mächte zu sein? Wie in einem Lynch'schen Kinopuzzle werden uns Hinweise zugeworfen, Fragmente eines Gesamtbildes, dessen ganze Ausmaße wir noch nicht einmal erahnen. Dabei kann man die Charaktere durchaus mit denen aus Lynch-Filmen vergleichen. Hat der verschrobene Professor aus dem Zug mit seinen gebrabbelten Geschichts-Philosophereien und Zahlen-Mystizismen nicht etwas von dem tanzenden, rückwärts sprechenden Zwerg aus "Twin Peaks"?
Was ist wahr, was ist Traum? Wem kann man trauen? Der Regisseur des Hörspiels bedient sich virtuos der üblichen Hörspiel-Versatzstücke (Geräusche, Dialoge, Effekte) und setzt diese effektvoll zu einem geradezu cineastisch anmutenden Audio-Abenteuer zusammen: Auf eingeschobene Rückblenden folgen Traumsequenzen, erschreckende Intermezzi und plötzliche Athmosphäre-Wechsel. Gekonnt entzieht er dem Hörer den sicheren Boden unter den Füßen ... ohne dabei platt oder übertrieben modernistisch zu sein. Der Horror entsteht also langsam, behutsam, ist dafür aber latent immer zu spüren. Dazu tragen die gut agierenden Sprecher ihren Teil bei: erfrischend "un-schauspielerisch" und un-shakespearisch (und somit der Alltags-Athmosphäre äußerst zuträglich) agieren sie wie "Du und Ich".
Das Ende des ersten Teiles hinterlässt gut gesetzte Fragezeichen: Was ist mit Max nun wirklich geschehen? Kann seine Freundin Andrea ihm helfen oder kommt jede Hilfe zu spät? Man kann die Fortsetzung kaum erwarten. Kann man etwas besseres über ein Hörspiel sagen? Daumen hoch für "Im Hochmoor":
Erlesen, innovativ und subtil ...nicht unbedingt ein Hörspiel für John Sinclair-Fans!

Weitere Hörbücher dieser Reihe:
 Ein Grab im Eis (Folge 3)  
 Im Karakorum (Folge 4)  
 Spur des Weihrauchs (Folge 2)  



(© echthoerbuch.de 26.04.2019)
 


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