19.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags In „Kalles Kiosk“ vermischt der Kölner augenzwinkernd unterschiedlichste Informationen und Quellen und streut hanebüchene Gerüchte, die natürlich mit harten Fakten verknüpft werden. Seine angeblich historisch belegten, mit haltlosen Könnte-sein-Schnellschüssen zu einem irren Wissensfirlefanz verwobenen Geschichten, bringt Kalle Pohl dabei immer zu einem schelmisch grotesken Ende.
Unsere Rezension Kalle Pohl ist die lebende Verkörperung von Unterhaltung. Kaum ein anderer Künstler verbreitet so sehr das Gefühl guter Laune wie er. Dies ist sein Markenzeichen, nicht politische oder tiefgreifend gesellschaftliche Kritik. Bei ihm steht die Unterhaltung des Zuhörers im Mittelpunkt, nicht mehr und nicht weniger. War er auch vor "Sieben Tage, 7 Köpfe" bereits künstlerisch tätig, so wurde diese Sendung doch letztlich der große Durchbruch für Kalle Pohl. Ein wenig lehnt sich auch "Kalles Kiosk" an dieses Programm an. Mehr denn als ein inhaltlich passendes Programm zeichnet sich diese CD durch eine Ansammlung heiterer bis brüllend komischer Gags aus. Der große Unterschied ist aber, und dies zeichnet das Hörbuch aus, dass die Pointen nicht so künstlich aneinander gereicht wurden. Absolutes, wenn auch viel zu seltenes Highlight ist der kurze Gastauftritt Hein Spacks. Wenn sich der cholerische "Verwandte" von Kalle Pohl auf seine Mischung aus Cholerik und Ruhrpott-Schnauze Luft verschafft, bleibt kein Auge mehr trocken. Schade, dass dieser Trumpf nicht öfters gezogen wird. Dennoch überzeugt auch der Rest. Den größten Kritikpunkt muss auch nicht Herr Pohl selbst einstecken. Bei Live-Comedy-CDs ist das die vernünftige Steuerung der Lautstärke zwischen den Momenten, in denen der Künstler erzählt und denen, in welchen das Publikum lacht, schreit und klatscht . In dieser Produktion ist dieses Problem aber noch schlechter gelöst wie in vielen anderen. Stellt man die Lautstärke so ein, dass man Kalle Pohl gut folgen kann, wird das Publikum zu laut und anders herum Herr Pohl zu leise. Man ist ständig versucht, nachzuregeln. Das Kalle Pohl mehr als nur den Kasper drauf hat, denn er oft bei "7 Tage, 7 Köpfe" spielte, kann man hier miterleben. Allerdings ist "Kalles Kiosk" wesentlich besser umgesetzt, spontaner, überzeugender, aber im großen zumindest inhaltlich nicht viel tiefgreifender. Man sollte sich also vor dem Kauf zunächst einmal überlegen, ob man lieber Tiefgang, Kritik, Angriff oder auch einfach nur mal gut produzierte Gute Laune im CD-Spieler liegen haben möchte. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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