28.04.2024 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags "Ich möchte bevorzugtermaßen nicht", ist der leitmotivartige Satz des eigenbrötlerischen Kanzleischreibers Bartleby, mit dem Herman Melville 1853 eine der merkwürdigsten Figuren der Weltliteratur geschaffen hat. Es ist die erschütternde Geschichte eines Verweigerers, eines offenbar den Sinn jeglichen menschlichen Tuns und Treibens radikal leugnenden Mannes. Ein New Yorker Anwalt erzählt mit wachsender innerer Beteiligung die Geschichte von Bartleby, seinem Schreiber. Eine blasse, schweigsame, unzugängliche Gestalt, erscheint dieser eines Tages im Büro, um die Stelle eines Kopisten einzunehmen. Zunächst erregen nur seine Verschlossenheit und seine mechanische Arbeitsmanie Erstaunen; erst als er den leitmotivartigen Satz "I would prefer not to" (in der für dieses Hörbuch verwendeten neuen Übersetzung "ich möchte bevorzugtermaßen nicht") mit ruhiger Bestimmtheit immer wieder verwendet, um ihm aufgetragene, von der Routine des Kopierens abweichende Arbeiten abzulehnen, enthüllt sich langsam das Ungewöhnliche, ja Unheimliche in Bartleby. Die tiefe innere Beunruhigung des Notars wächst von Tag zu Tag, besonders nachdem er entdeckt hat, daß dieser sogar im Büro haust und schläft. Trotzdem kann er sich nicht entschließen, den rätselhaften stummen Gast hinauszuweisen, und zieht es schließlich im Interesse seiner Klienten vor, selbst auszuziehen.
Unsere Rezension Ein Thema, wie man es sich in perfekt für eine Hollywood-Komödie vorstellen kann, und das in einem Stück klassischer Literatur. Die Symbiose passt, "Bartleby" ist ein Stück, welches sich gut und leicht anhört, und trotzdem zum Nachdenken anregt. Die Geschichte ist so ungewöhnlich, sie könnte von Kafka stammen. Der Unterschied ist die unkomplizierte und einfache Umsetzung. In "Bartleby" wird die Geschichte eines Mannes erzählt, der einfach da ist, und letztlich doch nicht. Sozusagen ein lebender Toter. Oder lebt er überhaupt noch? Doch es wäre falsch, diese Geschichte in den Bereich Horror abzudrängen, auch wenn einige ganz tiefe Ängste von uns Menschen angesprochen werden. Wem kann man Bartleby nicht empfehlen? Allen, die ein Stück voller Action suchen, einen knallharten Krimi oder ähnliches. Doch ansonsten fällt es schwer, Gruppen zu finden, denen das Stück nicht gefallen dürfte, denn es ist genauso ideal für den Einsteiger in das Thema Literatur wie den erfahrenen Hörer. Man kann beim Hören sehr gut abschalten, aber gleichzeitig auch viele Details entdecken und sich in die Tiefen der menschlichen Empfindungen versenken. Oder man amüsiert sich einfach nur über die oberflächliche Handlung. Gelesen wird das Stück gut und ohne Fehler, aber auch ein wenig glanzlos. Ein wenig mehr Emotion hätte ich mir in den Dialogen gewünscht. An manchen Stellen bemüht sich Herr Wöhler darum. So hätte ich mir das ganze Stück gewünscht. Weitere Hörbücher des Autoren Abenteuerbox
Bartleby Bartleby Bartleby, der Schreiber Bartleby, der Schreiber Billy Budd Ich und mein Kamin Melvilles Reisen - Sehnsucht nach dem weißen Wal Moby Dick Moby Dick Moby Dick Moby Dick Moby Dick Moby Dick (Folge 8) Moby-Dick Moby-Dick; oder: Der Wal (Buch mit CD) Vortoppmann Billy Budd (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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