30.04.2024 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Inhaltsangabe des Verlags Der Dombau zu Köln birgt viele Geschichten, Erzählungen und sagen. Eine der populärsten ist die des Meister Gerhard. Das war ein genialer Dombaumeister, welcher für den Entwurf des Domes verantwortlich ist. Die dramatische und diabolische Sage wird eingebettet in eine Rahmenhandlung, einen Vortrag in der heutigen Zeit, gehalten in Auditorium der Universität von Köln. Dabei kommen sensationelle Dinge ans Licht. Aktuell ist die CD nur in der - sonst gleichen - Version von EMI Music erhältlich unter folgendem Link: Der Kölner Dom bei Amazon bestellen
Unsere Rezension Auch mit diesem Stück vertont Ars Audiendi eine Sage aus dem Kölner Raum, eine Geschichte um Meister Gerhard, den Dom und - nein, mehr sei hier nicht verraten. Interessant genug, um allgemeines Interesse zu wecken ist sie alle mal, und auch wenn man kurzzeitig mal einem Gespräch auf Kölsch lauscht, keine Angst, außer diesem einen Dialog ist der Rest auf Hochdeutsch, und daher allgemein verständlich. Die Produktion ist vorbildlich, die Sprecher sind gut, die Toneffekte bis auf wenige, übertrieben Momente sind ebenfalls sehr gut, die musikalische Untermalung ist exzellent. Die Produktion und Bearbeitung ist mit einer deutlich spürbaren Liebe zum Detail erfolgt, und kann nur gelobt werden. Zwei kleine Manko müssen aber auch erwähnt werden: zum einen verliert die Geschichte nach ausgesprochen fulminantem Beginn ein wenig an Fahrt, eine kleine Straffung hätte zwischen drin nicht geschadet. Zum anderen ist das Ende ein wenig unlogisch. Warum überhaupt der Vortrag? Dies wird nicht erklärt, und hinterlies bei mir ein klein wenig Ratlosigkeit. Ein abschließendes Urteil fällt schwer, "Der Kölner Dom" schwankt zwischen einer Bestnote (für die meisten Teile absolut verdient) und einem eher Befriedigend für wenige Text-Passagen. Rundum zu empfehlen für alle Kölner, Köln-Liebhaber und Liebhaber von Sagen, für alle anderen ist die Wirkung schwer vorher zu sagen. Unsere Rezension Ein heißer Hörspiel-Herbst 2003 steht Gruselfans bevor. Wie verkürzt man sich die endlos scheinende Wartezeit auf Hoffnungsträger-Highlights wie Pandora’s „Spur des Weihrauchs“, Titania’s „Camilla“, oder dem wort-intensiv angekündigten und hochgepokerten „Gabriel Burns“? Richtig – man legt sich mal wieder liebgewordene ältere Silberlinge ins CD-Fach und checkt aus, was sich als verderbliche Ware erweist und was unveraltet besteht. Die mystische Schauermär über den Kölner Dom, die spekulativ die Baugeschichte der weltbekannten Kathedrale mit mephistophelischen Machenschaften verquickt, besteht den Zeittest gut. Hat man einmal akzeptiert, dass es den Machern bei diesem Hörspiel nicht um die Wiederbelebung des mittelalterlichen Mysterienspiels oder gar der authentischen Abbildung einer historischen Epoche geht, sondern schlicht und ergreifend um einen atmosphärischen Grusel-Thriller mit geschichtlichen Geschmacksstoffen, so muss man anerkennen, wie virtuos und überzeugend dies gelungen ist. Vorbilder für die Erzählstruktur waren hier eher Filme wie „Angel heart“ oder „Im Banne des Teufels“ als Geschichts- oder Architekturdokumentationen. Es wäre also müssig, auf die teilweise dann doch etwas hölzerne Didaktik von Meister Gerhards Ausführungen über Arkaden oder Fialen hinzuweisen ...oder gar auf die recht freie Übermittlung mittelalterlicher Lebensweisen. Hier steht der Teufel im Mittelpunkt – und nicht das Mittelalter. Lebensecht und gelehrsam ist dieser Teufelsspuk also bestenfalls bedingt ...doch würden wir dies ernsthaft erwarten? Nein, gerne geben wir uns dieser spannenden, flüssig erzählten „Hollywood“-Geschichte hin, die auf zwei Zeitebenen angesiedelt ist: wir pendeln zwischen einem Hörsaal der Gegenwart, in der gerade ein Vortrag über die Entstehung des Kölner Doms gehalten wird, und eben dem im Vortrag beschriebenen Mittelalter hin und her. Stutzig werden die Zuhörer, weil der Referent, Dr. Rimann, Details aus jenen Tagen zu berichten weiß, die er beim besten Willen nicht recherchiert haben kann. Im weiteren Verlauf des Vortrages setzt sich das Puzzle immer weiter zusammen: alsbald wird klar - hier waren und sind überirdische Mächte im Spiel. Doch die Erkenntnis kommt zu spät – Satan fühlt sich provoziert und die Zuhörer im Saal erleben seinen Zorn. Die Konsequenz, mit der der filmartige Erzählstil durchgezogen wird, mag manchem, wie gesagt, aufstoßen. Denn er trägt freilich alles mit sich fort, was milieu- und wahrheitsgetreu hätte sein können. So klingen Gedichte, Minnelieder und Dialoge, auch wenn sie in mittelalterlichem Duktus vorgetragen werden, freilich immer irgendwie sehr „heutig“. Aber hinterfragen wir auch das Zeit-Kolorit im „Namen der Rose“? Oder geben wir uns nicht auch dort gerne der faszinierenden Mixtur aus Wahrheit und Fiktion hin? Außerdem ist das Konstrukt eher leicht durchschaubar - dass Belzebub hier die Fäden in der Hand hält, wird dem Hörer schnell klar und überrascht nicht wirklich. Macht aber gar nix: mit einem zugedrückten Auge ist und bleibt „Der Kölner Dom...“ ein nahezu perfekt inszenierter Mystik-Thriller, wie er unterhaltsamer kaum sein könnte. (© echthoerbuch.de 26.04.2019) |
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